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    Playlist Juni 2022

    Von Ambient bis Post-Hardcore

    Beitrag von Anne
    26.05.2022 — Lesezeit: 7 min
    Playlist Juni 2022

    Hallo Ihr Sommermenschen! Von mir hört Ihr im Moment nicht so viel, ich weiß. Hier ist gerade eine ganze Menge los und ich finde nicht jeden Tag die Zeit zum Bloggen. Die Musikliste für den Juni mit Euch zu teilen, lasse ich mir natürlich trotzdem nicht entgehen. Und ich gelobe Besserung! Versprochen!

    An dieser Stelle entschuldige ich mich auch noch mal bei allen Bands, denen ich noch nicht auf ihre Anfragen geantwortet habe. Das hier ist einfach eine Ein-Mensch-Show und ich mache das neben meinem Vollzeitjob. Aber Ihr kennt das ja, Euch geht es ja auch so.

    Hier ist jedenfalls schon mal eine kleine Auswahl musikalischer Juwelen, die diesen Monat besonders interessant sind. Bei der Auswahl für die Liste haben mich wie jeden Monat Matze und Valentin unterstützt. Die fertigen Playlists für iTunes und Spotify findet Ihr wie immer ganz unten. Los geht es wie immer mit den Videos plus Anmoderationen.

    Archive – "Fear There & Everywhere" vom Album "Call to Arms & Angels"

    Ich habe erst überlegt, ob dieses Stück der richtige Opener für unsere Liste ist. Schließlich habe ich mich dann entschieden: Ja! Selbstverständlich darf es hier auch mal wunderbar komplex losgehen. Vor allem, wenn es sich um eine unserer langjährigen, gemeinsamen Lieblings-Bands handelt! Hier sind Matzes Worte zu "Fear There & Everywhere" von Archive:

    "Wieder ein Album, auf das wir alle schon lange gewartet haben. Die Vorankündigungen und erste Single-Auskopplungen kommen gefühlt immer früher raus. Bereits im Oktober (vor acht Monaten!) haben wir über die erste Vorauskopplung von diesem Album berichtet. Auch meinen Pick gibt es schon seit Januar. Nun ist das Album also endlich da und hält, was es bereits so lange versprochen hat. Die Band leuchtet die Räume zwischen Elektonic, Avantgarde-Pop und Prog aus und hat mit "Call to Arms & Angels" ein weiteres Highlight für den Plattenschrank produziert"

    Mogwai – "Boltfor" (Single)

    Weiter geht es mit einer weiteren Perle dieses Jahres (wenn Ihr mich fragt). Matze findet zu "Boltfor" von Mogwai die folgenden Worte:

    "Zuerst denkt man: 'Waaah! Was Neues von Mogwai! Das nächste Album! so kurz nach As the Love Continues!´' Dann erfährt man: 'Nee, ist ´nur` eine Single, die in den Aufnahme-Sessions zur letzten LP entstanden ist.'– auch gut. Beim Hören stellt man sich dann unweigerlich die Frage, warum es so ein genialer Track nicht aufs Album geschafft hat. Das sagt, glaube ich, alles über diese grandiose Band aus. Schön, dass wir uns an ihrem perfekten Post-Rock Sound und dem wunderbaren Video erfreuen können."

    Kirk Hammett – "High Planes Drifter" von der EP "Portals"

    Valentin hat dieses Stück von Kirk Hammett auf die Liste gesetzt. Hier ist seine Lobhudelei:

    "Das erste Soloprojekt eines Metallica-Mitglieds wirft einen meiner absoluten Lieblingsgitarristen, Kirk Hammett, in den Ring. Die EP "Portals" enthält vier Instrumentals, die er zwischen 2017 und 2020 in Hollywood, Paris und seiner Heimat Hawaii aufgenommen hat. Interessantes Personal hat Kirk auch dabei. Zwar hat er die Platte selbst produziert, beim Mix hat er sich den durchaus bekannten Metallica- und The Offspring Produzenten Bob Rock ins Boot geholt.'S&M 2' Dirigent Edwin Outwater hat das Orchester arrangiert.

    Musikalisch verbindet Kirk Hammett hier sein außerordentliches Gitarren(-solo)-Spiel mit seiner Vorliebe für klassische Musik und Horrorfilme. Hin und wieder hört man auch ein bisschen Ennio Morricone Filmmusik raus. Ich habe mich für das sehr spannende dritte Stück 'High Planes Drifter' entschieden. Leider ist dann nach 26 Minuten auch schon Schluss. Am liebsten würde ich immer weiter hören. Meinetwegen kann neben neuen Metallica-Alben gerne noch mehr von Kirk kommen. Ich hätte allerdings auch nichts gegen ein Country- und Bluesalbum von James Hetfield oder ein Mariachi-Album von Robert Trujiilo – Mal sehen, was kommt..."

    The Smile – "Pana-Vision" vom Album "A Light For Attracting Attention"

    Und auch dieses Stück hat Valentin aufs Parkett gestellt:

    "Bei der Vorstellung dieses Albums konnte ich mich sehr schwer für einen einzigen Song entscheiden, weil es eigentlich von vorne bis hinten immer besser wird. Das erste Album von The Smile 'A Light For Attracting Attention' ist mehr oder weniger das neue Radiohead-Album, von denen wir schon ewig eine neue Veröffentlichung warten. Bandmitglieder sind die Radiohead Mitglieder Thom Yorke und Jonny Greenwood sowie der britische Jazz-Drummer Tom Skinner. Live-Auftritte gab es von dem Trio auch schon, die sind natürlich genauso gut, wie die Konzerte von Radiohead. Letztlich musste ich aber doch für einen Song entscheiden und ich denke 'Pana-Vision' ist ein gutes Stück Musik, um das Album vorzustellen. Aber wie gesagt, hört euch am besten das ganze Werk am Stück an."

    Fontaines D.C. – "Roman Holiday" vom Album "Skinty Fia"

    Weiter geht es mit Post-Punk aus Matzes Plattenbox:

    "Die irischen Post-Punks haben auf ihrem neuen Album den perfekten Spagat zwischen der harten, rauen und dreckigen Punk-Welt und der fließenden, beruhigenden Wirkung des Post-Rock geschafft. "Roman Holiday" ist dafür das beste Beispiel. Sowohl für die Band als auch für ihren Sound hat sich seit dem ersten Langspieler einiges getan. Sie sind nach London gezogen und haben genau das auch in ihre Musik mit aufgenommen und lassen Brit Pop, Indie und Stadionrock zumindest ein kleines bisschen in ihren Stil mit einfließen."

    Hiroe – "Black Mountain" (Vorauskopplung vom Album "The Approach")

    Das neue Album von Hiroe erscheint am 8. Juli auf Pelagic Records. Die erste Vorauskopplung "Black Mountain" verspricht Gutes. Die Band erzählt:

    "Die Idee hinter 'The Approach' war ganz einfach der Wunsch danach, Gefühle und Emotionen mithilfe von Musik zum Ausdruck zu bringen. Viele von uns hatten während er Pandemie Probleme damit und Fragen zu beantworten wie 'Wie sieht diese neue Welt aus?', 'Was tun wir hier', 'Wie bringen wir das hinter und?' und 'Wie werden wir das überstehen?'.

    Die gediegene Post-Rock Atmosphäre zieht sich durch das komplette Album und schafft es hervorragend, die Gefühle der letzten zwei Jahre zum Ausdruck zu bringen – und noch sehr viel mehr. Ihr dürft Euch also freuen. Hier kommt für Euch die Vorauskopplung.

    Sâver – "Dimension Lost", Obscured by Aeons"

    Letzte Woche erschien das neue Video von Sâver. Die Norweger sind gerade zu ihrer aktuellen Tour aufgebrochen. Die beiden Stücke "Dimensions Lost" und "Obscured By Aeons" stammt ursprünglich von der Split-EP mit Psychonaut "Emerald", die ich hier im Blog bereits vorgestellt hatte. Premiere feierte das Video bei Everything is Noise. Dort wurde es wie folgt kommentiert:

    "Eine Projektion wunderschöner Klanglandschaften, durchdrungen von höchster Härte und knorrigen Sludge-Riffs. SÂVER sind spirituell verwoben in einem experimentellen Wirbelwind musikalischer Raffinesse in ihrer schwersten und unirdischsten Form."

    Klingt mystisch, oder? Ist es auch. Für die Band war das Projekt das bisher experimentellste in der gemeinsamen Geschichte der Mitglieder. Zum allerersten Mal übergaben sie das Steuer und ließen den visuellen Künstler Simon Skari und den ilmemacher Fredrik Harper "Dimension Lost", Obscured by Aeons" interpretieren. Das Ergebnis ist ein kinematisches Erlebnis. Die Idee der Band war es bei dem Projekt, den unbekannten Narrativ ihrer Zuhörer*innen zu erkunden – in diesem Fall Skari und Harper. Die Band meint:

    "Es ist eine düstere und abstrakte Interpretation entstanden, die den Zuschauer*innen die Story nicht aufzwingt. Vielmehr stellt sie das visuelle Werkzeug zur Verfügung, das dazu nötig ist, einen eigenen Narrativ zu erschaffen. Das sorgt dafür, dass, abhängig von den Menschen, die es sich ansehen, das Video schön, ominös, klaustrophobisch oder weit und offen sein kann – eine Spanne, die ziemlich genau die Essenz von Sâvers Vorstellung von Musik entspricht."

    Breaths – "Movement I" (Vorauskopplung vom Album "Isolera")

    Breaths Gründer Jason meldete sich letzte Woche bei mir, um mir von der spontanen Veröffentlichung seines Ambient Albums zu berichten. Nicht nur, weil ich von ihm eigentlich härtere Töne gewohnt bin, war ich sehr gespannt darauf, mir die Platte anzuhören. Schließlich hatte er erst vor ein paar Tagen, kurz nach der Veröffentlichung seines aktuellen Albums den Release der gemeinsamen Split-EP mit Dimwind bekannt gegeben (Ja, ich bin immer noch stolz, dass die Platte entstanden ist, weil sich die Musiker*innen beider Projekte über mich kennengelernt hatten). Und was soll ich sagen? "Isolera" ist wirklich gut gelungen. Wenn ich ehrlich bin, möchte ich sogar noch mehr hören von dieser ruhigeren Seite des Post-Rock/Doomgaze Künstlers, den Ihr übrigens hier im Interview kennenlernen könnt. "Isolera" ist ein emotionales Paket voll blühender Soundtrack-Momente.

    Roseneath – "Say Never" (Vorauskopplung von der EP "Shine")

    Ihr werdet es nicht glauben, aber auch dieses Stück stammt von Breaths Gründer Jason. Die EP "Shine" hat er gemeinsam mit Brian G. aufgenommen. Auch diese Platte geht in eine andere Richtung, als sein Solo-Projekt Breaths. Die fünf Stücke spielen sich zwischen Grunge, Shoegaze und Post-Hardcore ab. Wenn Ihr gerne Nirvana, Hum, Slow Crush, Modern Color, Quicksand, Failure und Teenage Wrist hört, ist jetzt also Euer Moment gekommen.

    Anna Sage – "Sinner Ablaze" vom Album "Anna Sage"

    Das Post-Hardcore Kollektiv aus Paris, Anna Sage, hat gestern ein neues Video enthüllt, das ich auf jeden Fall dieser Liste hinzufügen muss. Es gehört zum neuen Stück "Lost In A Frame", das Teil des selbstbetitelten Albums der Band ist. Die Platte ist am 15. April auf Klonosphere erschienen. Im Laufe des Jahres soll es davon auch noch eine Vinyl-Edition geben. Beim Clip hat Naps Hart Regie geführt. Anna Sage Sänger Xavier beschreibt den Song so:

    "Es ist zweifelsohne eines der persönlichsten Stücke und es hat unser Album komplettiert. Für uns als Band ist es von großer Bedeutung. 'Lost In A Frame' handelt von Freundschaft. Ihren wechselnden Phasen und gemischten Gefühlen: Freude, Intensität und Fusion und dem Anfang und dem anschließenden, langsamen Abebben durch die Veränderung der Lebensgewohnheiten. Während eine⋆r sich entscheidet, nach vorne zu gehen, entschließt sich der⋆die andere, die Toxizität zu umarmen und alles, was am Ende übrig bleibt, ist die Erinnerung an diese Freundschaft, gefroren in einem Foto: lost in a frame."

    Zu ihren Einflüssen zählen Anna Sage Bands wie Converge, Botch und The Chariot and Breach. Wenn Euch die Musik dieser Projekte anspricht, könntet Ihr Euch bei AS ziemlich zu Hause fühlen. Auch, wenn das Debütalbum der Pariser erst jetzt erschienen ist: Gegründet haben sich Anna Sage bereits 2012. Daher gibt es auch EPs wie "The Fourth Wall" von 2014 und "Downward Motion" von 2018. Den Kinderschuhen sind AS also definitiv längst entwachsen.

    Kill Trip – "As The Roots Wither And Die" von der EP "Sifting the Ashes"

    Die Sludge/Hardcore-Band aus dem dänischen Horsens hat ihr Debütalbum "Bury the Sky" vor zwei Jahren in die Regale geräumt. Gestern meldete sich das Projekt offiziell mit neuer Musik zurück. "Sifting the Ashes EP 1" ist die erste von zwei EPs, die später zu einem Full-Length-Album verschmolzen werden sollen, das auf LP erscheinen wird. Vergleicht man die neuen Stücke mit denen vom Debütalbum, kann man eine klare Entwicklung hören. Reine, offen kommunizierte Wut hat Frustration und Traurigkeit abgelöst und das steht Kill Trip gut zu Gesicht. Ein hartes Stück musikalischer Aktivismus mit einer großen Priese Rebellion: Die Band unterstützt den Kampf gegen die Klimakatastrophe und Gruppen wie Extinction Rebellion.

    Die Nerven – "Europa" (Vorauskopplung vom Album "Die Nerven")

    Ganz zum Schluss gibt es noch mal ein Stück, das Matze hier hinzugefügt hat:

    Noch mal Post-Punk. Diesmal aus Deutschland. Ich finde ja: Jan Böhmermann stellt in seiner Sendung immer wieder wirklich gute Acts vor. Das Rundfunktanzorcheser Erhenfeld, Böhmermanns Hauskapelle, setzt aber auch einfach alle(s) so extrem gut in Szene. Ich erinnere mich an Danger Dan oder zuletzt sogar Placebo. Von den "Nerven" hatte ich bisher noch nichts gehört. Die Single verspricht einiges und spielt inhaltlich mit einem sehr aktuellen Thema. Das Album kommt im Oktober raus. Als Video habe ich Euch auch den Livemitschnitt aus dem "ZDF Magazin Royale herausgesucht. Das Album erscheint im Herbst."

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