Soundsvegan Logo

soundsvegan.com

    American Society for Nutrition: "Vollwertiges Gemüse ist gesünder als hochverarbeitetes Fleisch"

    Neue Studien sprechen für gesunde, vegane Ernährung

    Artikel von Anne
    04.07.2024 — Lesezeit: 3 min
    American Society for Nutrition: "Vollwertiges Gemüse ist gesünder als hochverarbeitetes Fleisch"
    Bild/Picture: © jackmac34, Pixabay

    Stark verarbeitete Lebensmittel stellen ein Risiko für unsere Gesundheit dar – das geht jetzt aus zwei neuen Studien der American Society for Nutrition hervor. Laut den Forschungsergebnissen kann eine Ernährung auf der Basis vollwertiger, pflanzenbasierter Kost unser Leben nicht nur gesünder machen, sondern sogar verlängern. In diesem Artikel stelle ich Euch die beiden wissenschaftlichen Arbeiten vor und gehe mal wieder der Frage nach: Wie gesund ist vegan?

    1. Studie zu ultraverarbeiteten Lebensmitteln
    2. Studie zu Betacarotin

    1. Studie zu ultraverarbeiteten Lebensmitteln

    Dass ultraverarbeitete Lebensmittel nicht gut für die Gesundheit sind, ist einigen vielleicht schon länger klar. Manchen scheinen die Belege dafür jedoch noch nicht auszureichen. Eine große aktuelle Studie der American Society for Nutrition1, die über fast drei Jahrzehnte die Ernährungsgewohnheiten und die Gesundheit mehr als 540.000 Menschen verfolgte, bestätigt es nun erneut und liefert sicher einigen Zeifelnden Gewissheit.

    Der Hintergrund, die Zielsetzung und der Entwurf der Studie zeigen eine andere Herangehensweise als ähnliche Arbeiten unterschiedlicher Institute zum Thema Ernährung aus der Vergangenheit. Durch ihre Fokussierung auf ultraverarbeitete Lebensmittel im Zusammenhang mit der Körperzusammensetzung und dem Gewichtsstatus beziehen sich ihre Schlussfolgerungen und Ergebnisse unter anderem auch auf Vitamine sowie Nährstoffgehalte. Erstaunlich ist dabei, wie klar sich das Fazit der Forschenden darstellt.

    Frisches Gemüse statt Hotdogs

    Laut der Forschungsarbeit waren ältere Erwachsene, die größere Mengen an ultraverarbeiteten Lebensmitteln konsumiert hatten, nach einem Nachbeobachtungszeitraum von 23 Jahren etwa zehnmal häufiger verstorben als diejenigen, die geringere Mengen dieser Lebensmittel zu sich genommen hatten.

    Zur Klassifizierung der ultraverarbeiteten Lebensmittel (ultra-processed Food = UPF) verwendeten die Wissenschaftler*innen das Nova Food Classification System. Dieses stuft Lebensmittel wie TK-Pizza, Mikrowellengerichte, Energydrinks, Toast und Milchshakes als ultraverarbeitet ein.

    Die Forschenden stellten fest, dass die "mäßigen Anstiege der Sterblichkeit" mit Herzkrankheiten oder Diabetes zusammenhingen, fanden jedoch keinen Zusammenhang mit Krebs.

    "Unsere Studienergebnisse unterstützen eine größere Anzahl von Literatur, einschließlich Beobachtungs- und experimenteller Studien, die darauf hinweisen, dass der Verzehr von ultra-verarbeiteten Lebensmitteln die Gesundheit und Langlebigkeit negativ beeinflusst.

    Es gibt jedoch noch viel, was wir nicht wissen. Einschließlich der Aspekte von ultra-verarbeiteten Lebensmitteln, die potenzielle Gesundheitsrisiken darstellen. Wir beobachteten, dass stark verarbeitetes Fleisch und Softdrinks zwei der Untergruppen von ultra-verarbeiteten Lebensmitteln waren, die am stärksten mit dem Sterblichkeitsrisiko verbunden sind, und eine Ernährung, die arm an diesen Lebensmitteln ist, wird bereits zur Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung empfohlen",

    sagte Dr. Erikka Loftfield, Stadtman Forschende am National Cancer Institute, in einer Erklärung zur Studie.

    Hervorhebend sollte erwähnt werden, dass Lebensmittel wie Hotdogs und Speck bereits von der WHO als Gruppe Eins Karzinogen klassifiziert wurden. Die Studie fußt auf bestehender Forschung, die ultraverarbeitete Lebensmittel bereits mit höherem Krankheitsrisiko in Verbindung bringt.

    Wie schon zahlreiche Forschungsteams zuvor, haben auch die Amerikaner*innen in diesem Projekt erneut bewiesen: Hochverarbeitete Lebensmitteln erhöhen das Risiko, krank zu werden. Vollwertige Kost verringert es und der vermehrte Verzehr von Lebensmitten wie Nüssen, Gemüse, Obst und Hülsenfrüchten steht direkt mit positiven Effekten auf die Gesundheit in Verbindung.

    2. Studie zu Betacarotin: Babykarotten statt Chips fördern die Gesundheit

    Am 30. Juni veröffentlichte News Medical eine weitere Studie2, aus der hervorgeht, dass der Verzehr von Babykarotten als Snack dreimal pro Woche messbare Vorteile für die Gesundheit bringt. Tauscht man seine Bacon Chips durch Babykarotten, sorgen die enthaltenen Hautcarotinoide und Phytonährstoffen mit ihren antioxidativen Eigenschaften dafür, dass der Körper freie Radikale besser bekämpfen kann und das Risiko für chronische Krankheiten sinkt. Mary Harper Simmons, Master of Science in Nutrition-Studentin an der Samford University berichtete dazu:

    "Frühere Studien haben gezeigt, dass der Carotinoidgehalt in der Haut erhöht werden kann, indem man dreimal die empfohlene Portion Obst und Gemüse pro Tag für drei Wochen zu sich nimmt. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine kleine, einfache Ernährungsumstellung – Babykarotten als Snack zu integrieren – die Anreicherung von Hautcarotinoiden erheblich erhöhen kann."

    Im Rahmen der Arbeit fanden die Forschenden heraus, dass die Vorteile zunahmen, wenn die Probant*innen die Babykarotten mit einem Betacarotin enthaltenden Multivitaminpräparat kombinierten.

    Die American Society for Nutrition hat damit zwei weitere Belege dafür geliefert, wie gesund pflanzliche Ernährung ist. Zeit, endlich komplett auf verarbeitete Lebensmittel tierischer Herkunft zu verzichten, oder?

    1. American Society for Nutrition, The Journal of Nutrition "Dietary Guidelines Meet NOVA: Developing a Menu for A Healthy Dietary Pattern Using Ultra-Processed Foods"
    2. News Medical Life Science: American Society for Nutrition: "Eating baby carrots three times a week raises skin carotenoid levels in young adults"

    © 2024 · soundsvegan.com · Anne Reis