Verzicht auf 30 Prozent Fleisch spart 2,7 Millionen olympische Schwimmbecken Wasser
Studie zu Fleischkonsum, Wasserverbrauch und Emissionen spricht von drastischen Verbesserungen durch vegane Ernährung
Würden wir auf ein komplett pflanzliches Ernährungssystem setzen, würden wir dem Klima und uns selbst einen riesigen Gefallen tun. Das geht jetzt aus einer neuen von Madre Brava veröffentlichten Studie hervor. Sie spricht davon, dass schon ein Verzicht auf 30 Prozent des Fleischs 2,7 Millionen Swimmingpools Wasser einsparen würde. Und das ist längst nicht alles.
Würden alle Länder, die im Moment am meisten Fleisch essen, tierische Produkte durch veganes Protein ersetzen, würden sich dadurch zudem eine Kohlenstoffsenke in der Größe Indiens auftun.
Begriffserklärung: Eine Kohlenstoffsenke ist ein Kohlenstoffreservoir. Dieses nimmt Kohlenstoff auf und reduziert dadurch die CO₂-Konzentration in der Atmosphäre. Man spricht hier auch von Negativemission. Hervorgerufen werden kann eine Kohlenstoffsenke vor allem durch die Einsparung von CO₂.
Die neue Studie von Profundo fand im Auftrag der Umweltgruppe Madre Brava statt1. Die Ergebnisse der Forschenden decken sich mit denen aus ähnlichen Studien in der Vergangenheit. Auch sie haben gezeigt, dass die Umstellung auf pflanzliche Ernährung neben vielen weiteren Vorteilen, die Emissionen drastisch reduzieren würde.
Gegenüber dem Online-Magazin Plant Based News2 äußerte sich der Madre Brava Geschäftsführer wie folgt zur Studie:
"Die Umstellung auf pflanzliche Ernährung hat enorme Vorteile im Kampf gegen den Klimawandel, den Verlust der Artenvielfalt und die Wasserknappheit. Darum appellieren wir an Regierungen, Supermarktriesen, Lebensmitteldienstleister und Fast-Food-Restaurants: Bitte sorgt dafür, dass nachhaltige pflanzliche Proteine die günstigste und einfachste Wahl für die Verbraucher sind, wenn sie ihre Lebensmittel einkaufen."
Das spricht auch dafür, die Mehrwertsteuer für vegane Lebensmittel langfristig zu senken. Sie liegt derzeit für viele Produkte bei 19 Prozent, während etwa Kuhmilch weiterhin subventioniert und mit lediglich sieben Prozent besteuert wird.
Wir müssen die Mehrwertsteuer für vegane Produkte senken und pflanzliche Lebensmittel subventionieren!
In der Studie untersuchte Madre Brava die Auswirkungen, die das Ersetzen von lediglich 30 Prozent des Rind-, Schweine- sowie Hühnerfleischs durch eine Mischung aus pflanzlicher Vollwertkost und veganen Fleischalternativen auf die Umwelt hätte. Die Ergebnisse sind atemberaubend. Die Forschenden kamen darauf, dass sich daraus bis 2023 ein Rückgang der Emissionen durch Lebensmittel ergeben würde, der dem Umfang des weltweiten Luftverkehrs des gesamten Jahres 2022 entspricht!
Treibt man die Berechnung noch weiter und geht davon aus, dass wir komplett auf pflanzliche Ernährung setzen, würden wir damit die Emissionen noch viel drastischer reduzieren. Das hat vor allem damit zu tun, wie ineffizient Lebensmittel wie Fleisch und Milch sind. Wir verfüttern die pflanzlichen Kalorien erst an Tiere, die wir dann melken oder schlachten, um damit eine geringere Menge Kalorien zu erhalten. Im Laufe dieses Produktionssystems werden wertvolle Ressourcen wie Wasser verbraucht, die wir so dringend – vor allem auch für die Ernährung der Weltbevölkerung – benötigen.
Der Natur Fläche zurückgeben
Eine Kohlenstoffsenke von der Größe Indiens würde sich allein schon durch eine 30-prozentige Einsparung tierischer Lebensmittel ergeben. Die Flächen, die für den Anbau des Tierfutters sowie die Haltung der "Nutztiere" gebraucht wird, könnten schrittweise an die Natur zurückgehen. Dort könnten wir die Artenvielfalt fördern und etwa Moore und Urwälder renaturieren.
Rund 1,4 Kilo Fleisch nimmt ein*e Europäer*in in Durchschnitt pro Woche zu sich – rund 80 Prozent mehr als der weltweite Durchschnitt. Würde man 30 Prozent davon durch pflanzliches Protein, zum Beispiel aus Bohnen, Linsen oder Soja ersetzen, könnten wir 18,9 Kubikkilometer Wasser pro Jahr sparen. Das wären die eingangs beschriebenen 7,5 Millionen olympischen Schwimmbecken.
Madre Brava konzentrierte sich bei der Studie vor allem auf die erheblichen Umweltauswirkungen, die unsere derzeitigen Ernährungsgewohnheiten nach sich ziehen. Der kleine Schritt, auf Fleisch zu verzichten und damit Tieren unendliches Leid zu ersparen und etwas für die persönliche Gesundheit zu tun, könnte gleichzeitig das Klima retten und etwas gegen die Wasserknappheit tun.
Rund 100 Millionen Kühe, 420 Millionen Schwein und über 22 Milliarden Hühner müssten nicht sterben, würden wir auf 30 Prozent der tierischen Lebensmittel verzichten, die derzeit über die Ladentheken geht. Würden wir die Tiere in Frieden lassen, oder auf lange Sicht gar keine mehr züchten, würden wir das Klima retten und Milliarden Lebewesen ein Leben voller Leid und einen qualvollen Tod ersparen.
Wer einen weiteren Denkanstoß benötigt, kann sich gerne online kostenlos diese Dokumentation anschauen.