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    Playlist Januar 2023

    Von BRUIT ≤ bis Zeal & Ardor

    Beitrag von Anne
    28.12.2022 — Lesezeit: 5 min
    Playlist Januar 2023

    Musikliste Januar – soweit ist es also schon. Das Jahr ist vorbei und das nächste steht schon in den Startlöchern. Allerdings möchte ich 2022 nicht sang- und klanglos ziehen lassen. Aus diesem Grund stammen die Songs in dieser Liste auch alle noch aus dem "alten Jahr". Dennoch werden sie Euch den Januar gehörig versüßen. Ihr werdet schon sehen.

    BRUIT ≤ – "Parasite (The Boycott Manifesto)"

    Mit Ihrem Stück "Parasite (The Boycott Manifesto)" sprechen BRUIT ≤ harte Kritik gegenüber der Streaming-Plattform Spotify aus. Die Band bezeichnet ihr neuestes Werk als "harten Vandalismus" Gegenüber Pelagic Records kommentierten Sie die Veröffentlichung so:

    "Wir werden immer wieder gefragt, warum man uns nicht bei den Streaming-Diensten findet. Das hier ist unsere universelle, digitale Antwort, die Klicks generiert, während sie a die Shareholder geht. Seit der großen Krise der Musikindustrie ist diese mutiert – sie hat sich selbst transformiert, um Künstler*innen auszubeuten, wie niemals zuvor, indem sie unter dem Monopol der Streaming-Plattformen zerquetscht werden.

    "In einer Zeit, in der die Veränderung eines Algorithmus Deine digitale Existenz infrage stellen kann, die Wertigkeit Deiner professionellen Aktivitäten oder den Frieden Deines sozialen Lebens, scheint es wichtiger als je zuvor, die Menschen daran zu erinnern, dass ein Publikum nicht aus einer Datenbank besteht und das Künstler*innen keine Influencer*innen sein sollten. Es ist inakzeptabel, dass Menschen wie der Spotify Chef Daniel Ek nach wie vor völlig ungestraft Künstler⋆innen ausbeuten und das Geld dazu verwenden, in KI für militärische Zwecke zu investieren. Es ist höchste Zeit, Musik-Vandalismus zu praktizieren und die Maschine zu parasitieren!"

    Im Rahmen ihres Statements haben BRUIT ≤ ihr Boykott-Manifest übrigens als erstes Stück bei Spotify veröffentlicht.

    HYPNO5E – "Sheol Part I & II" (Vorauskopplung vom Album "Sheol")

    Das offizielle Musikvideo zu "Sheol Part II" ist der Auftakt zu etwas Gewaltigem, auf das Ihr Euch freuen könnt. HYPNO5E haben ihr neues Album, den zweiten Teil von "A Distant (Dark) Source", für den 24. Februar angekündigt und die französischen Metal-Avantgardist⋆innen freuen sich auf diesen Tag. Ich habe mir die insgesamt acht Songs schon mal angehört und kann sie Euch wirklich wärmstens empfehlen. Hier kommt ein Zitat zur Platte von Haupt-Songwriter Emmanuel Jessua:

    "In der hebräischen Bibel ist Sheol der Ort, an dem sich alle Seelen nach ihrem Tod treffen, um in Stille zu bleiben und sich wieder zu Staub zu verwandeln. Es ist die Geschichte von dem, was vor dieser Nach war. Die beiden Alben sind wie der Mythos von Sysyphus in einem Zyklus aufgebaut. 'Sheol' ​​beginnt, wo 'A Distant (Dark) Source' aufhört und 'A Distant (Dark) Source' endet dort, wo 'Sheol' ​​beginnt."

    Neben dem zweiten Stück "Sheol Part II" könnt Ihr online auch schon "Sheol Part I" anhören. Ich rate Euch dazu, beide Songs am Stück zu hören. Hier habe ich es einfach mal so gehandhabt, dass Ihr Part II als Video ansehen könnt, während in den unten verlinkten Playlisten Part I dabei ist.

    Scale & Feather feat. At the Grove – "Slips In Time"

    Scale & Feather haben gemeinsam mit At the Grove eine neue Single draußen, die ich unbedingt mit Euch teilen möchte. Das Stück kommt zum Jahresende nachdenklich daher und bringt Euch alles, was Ihr Euch von gutem Post-Rock wünscht – weich bis dornig, Storytelling ohne Worte, Rhythmus und Melodie. Lasst Euch davontragen von "Slips In Time". Der Song ist eine schöne Gelegenheit zum Nachdenken. Tipp: Die Band aus Tucson, Arizona hat in diesem Jahr fast jeden Monat eine Single veröffentlicht. Hört Euch mal durch!

    Architects – "Deepfake" vom Album "The Classic Symptoms Of A Broken Spirit"

    Warum ich das aktuelle Architects Album hier noch nicht erwähnt habe, kann ich Euch nicht sagen. Tatsache ist, dass es bereits im Oktober erschienen ist und ich es seither immer wieder höre. Und nicht damit aufhöre. Und Tatsache ist auch, dass es gut ist. Bestimmt hört Ihr es auch schon hoch und runter. Falls nicht: Hier ist der Opener "Deep Fake". Falls doch: Das hier ist die perfekte Gelegenheit, um wieder in diese Platte abzutauchen. Daher: Gern geschehen! "The Classic Symptoms Of A Broken Spirit" handelt von den ungewissen Zeiten, in denen wir leben und ich finde, das hat die Metalcore-Band aus Brighton ganz wunderbar vertont.

    Hier kommen Matzes Empfehlungen für Euren musikalischen Januar:

    Zeal & Ardor - "Firewake" (Single)

    "2022 war definitiv ein Zeal & Ardor Jahr. Die Gospel-Blackmetal-Band feierte ein Release nach dem anderen. Das neue Album, das wir vor ein paar Monaten schon gefeaturt haben, ist sicher die beste Blackmetal-Veröffentlichung des Jahres. Jetzt gibt es schon wieder eine Single – einen Release in der Single-Serie des Grunge-Labels Sub-Pop. Stilistisch nahe an die Platte angelegt, bildet der Song die perfekte Zusammenfassung des Jahres. Falls Ihr noch nicht in das Album reingehört habt, ist diese Single der perfekte Appetizer."

    dEUS – "Must Have Been New" (Single)

    "Jeder Musikfan aus den Generationen X und Y kennt die belgischen Indie-Rocker dEUS. 'Suds and Soda' ist ein Klassiker mit festem Platz auf meiner ewigen Bestenliste. Im Februar kommt nun ein neues Album 'How to Replace it' – über 10 Jahre nach 'Following Sea'. Diesen Monat gab es die erste Single als Vorgeschmack, auf dem sie ihre gewonnene Vielseitigkeit zeigen, aber immer noch ihren unverkennbaren Indie-Stil durchblitzen lassen."

    Arctic Monkeys – "Sculpture of Anything Goes" vom Album "The Car"

    "Zu Zeiten des Garage- und Indie-Booms rund um Band wie The Strokes und The Vines, waren die Arctic Monkeys die Jungen Wilden. Doch schon immer war ihre Musik vielschichtiger als die der meisten anderen aus dieser Zeit. Das hat sich im Laufe der Zeit immer weiter entwickelt. 'The Car', ihr neues Album, ist vermutlich ihr bisher cineastischstes. Viel Einfluss kommt von den 'Last Shadow Puppets', dem Nebenprojekt von Alex Turner. 'Sculpture of Anything Goes' ist ein stimmungsgeladener Ausschnitt, aber um einen vollen Eindruck zu bekommen, muss man das Album ganz hören – außergewöhnliche Aussage für frühere Garage-Rocker."

    Auch Valentin hat wieder drei ganz besondere Stücke für Euch gepickt:

    Trent Reznor & Atticus Ross – "Vinegar" vom "Bones and All" Soundtrack

    "Als erstem Track in der letzten Liste des Jahres habe ich mal wieder einen Teil eines neuen Filmsoundtracks von Trent Reznor und Atticus Ross von Nine Inch Nails ausgewählt. Dieses Mal haben die beiden Tonkünstler den sehr interessanten Film 'Bones and All' des italienischen Filmregisseurs Luca Guadagnino vertont, der als romantisches Horror-Drama bezeichnet wird. Filme mit Musik von Reznor und Ross sind immer was ganz besonderes und ich bin sehr gespannt drauf. Ich stelle Euch den etwas längeren Track 'Vinegar' vor, der einen sehr guten Vorgeschmack auf den Soundtrack bietet, den Ihr natürlich komplett anhören müsst."

    Muse – "Ghosts" vom Album "Will of the People"

    "Über das großartige neue Muse Album haben wir glaube ich zu wenig geschrieben. Darum gibt es in dieser Liste den Song 'Ghosts', den Muse in zwei weiteren Versionen veröffentlicht haben. Zuerst mit der italienischen Sängerin Elisa und danach mit Mylène Farmer aus Frankreich. Beides wunderschöne Versionen, wobei ich mich für die italienische mit Elisa entschieden habe, welche mir persönlich noch etwas besser gefällt."

    Metallica – "Lux Æterna" (Vorauskopplung vom Album "72 Seasons")

    "Für mich war das Ende November eine Knallermeldung: Metallica bringen ohne Vorankündigung im April 2023 ein neues Album raus, das erste seit 'Hardwired... To Self-Destruct' von 2016. Die Vorab-Single 'Lux Æterna' klingt großartig und erinnert mich sehr an das Erstlingswerk 'Kill 'Em All'. Zum Konzeptalbum '72 Seasons' mit zwölf Songs und 77 Minuten Spielzeit sagt James Hetfield Folgendes:

    '72 Seasons – 72 Jahreszeiten. Die ersten 18 Jahre unseres Lebens, in denen unser wahres oder falsches Selbstbild geprägt wird. Der Gedanke, dass unsere Eltern es waren, die einem erzählten, wer man ist. Welche Schubladen möglich und passend sein könnten für die Persönlichkeit, die man hat. Richtig spannend daran finde ich, wie sich diese Auseinandersetzung mit den eigenen Grundüberzeugungen darauf auswirkt, in welchem Licht wir die Welt um uns herum heute wahrnehmen. Denn ein Großteil dessen, was wir als Erwachsene erleben, ist entweder eine Wiederholung dessen oder eine Reaktion auf eben diese Kindheitserfahrungen. Gefangene der eigenen Kindheit – oder Befreiung von den Fesseln, die wir tragen.'

    Das klingt sehr interessant, finde ich und ich kann es kaum erwarten!"

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