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    Lost in Kiev – "Rupture"

    Das vierte Album der Pariser Post-Rock-Band

    Review von Anne
    02.08.2022 — Lesezeit: 2 min
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    Lost in Kiev – "Rupture"
    Bild/Picture: © Stephane Burlot

    Das neue Lost in Kiev Album "Rupture" erscheint am 7. Oktober. Vorbestellungen werden ab dem 4. August möglich sein. Ich habe es schon gehört und rate Euch hiermit dazu, den Kauf in Erwägung zu ziehen.

    Die erste Vorauskopplung "Solastalgia" habe ich Euch hier vor ein paar Tagen bereits in der Musikliste für den August gezeigt, was kein Grund ist, sie hier nicht noch mal mit Euch zu teilen. Sie ist tatsächlich eine hervorragende Wahl für den Erstkontakt der Fans mit der neuen Platte, da sie einen wunderbaren Vorgeschmack auf das Gesamtwerk gibt.

    Lost in Kiev blicken inzwischen auf über zehn Jahre Bandgeschichte zurück, in denen sie Post-Rock mit ihrer ganz persönlichen Handschrift veröffentlicht haben. Zum ersten Mal live erlebt habe ich sie vor ein paar Jahren auf dem DUNK!festival in Belgien. Seitdem hat mich ihre Musik nicht mehr losgelassen. Im Interview verrieten Sie mir vor einiger Zeit das Geheimnis ihrer Band. Lest mal rein, es lohnt sich.

    "Rupture" von Lost in Kiev ist ein weiterer Höhepunkt der Bandgeschichte

    Lost in Kiev – "Rupture"
    Lost in Kiev – "Rupture"

    Mit ihren Alben erzählen Lost in Kiev gerne ihre persönlichen Geschichten. Während es auf "Persona" um die wachsende Macht künstlicher Intelligenz ging, dreht sich dieses Mal alles um die Gefühle der Bandmitglieder zu den extremen Umweltveränderungen, die überall auf der Welt immer spürbarer werden. "Existentieller Stress, ausgelöst durch eine Veränderung der äußeren Umstände" – so lautet die Bedeutung für "Sostalgia".

    Die Thematik der Songs ist jedoch längst nicht der einzige Grund, warum das Album perfekt in 2022 passt. Oder, noch mehr eigentlich: Wir sollten dieses Jahr auf keinen Fall auf diese 52 Minuten, unterteilt in neun Songs, verzichten. Die Lyrics aus dem zweiten Song "Prison of Mind", das Lost in Kiev gemeinsam mit Loïc Rossetti von The Ocean eingespielt haben, fassen schon ziemlich genau in Worte, auf was sich die Menschheit besinnen sollte.

    "Find the reason why we shouldn't fight"

    Auf die gewohnten Sound-Wände haben Lost in Kiev auch auf "Sostalgia" nicht verzichtet. Sie bauen sich ab dem ersten Track auf und haben bei "Rupture", dem letzten Stück auf der Platte, bereits viele Höhepunkte durchlebt.

    Auf ihrem vierten Studioalbum haben die Pariser ihre charakteristische Balance zwischen zarten und ruhigen Momenten der Wiedererkennung und sich aufbäumenden Wellen aus Energie und Kraft perfektioniert. Dass es sich bei der Platte um ein weiteres Highlight der Bandgeschichte handelt, ist ab den ersten Takten klar. Nach "Persona" von 2019 geht es wieder etwas weniger roh, dafür aber wie gewohnt lebhaft und vielschichtig weiter.

    Fantasievolle Sound-Strukturen

    Lost in Kiev – "Rupture"
    Lost in Kiev – "Rupture"

    Die Jahre der Pandemie sind, genau wie an uns allen, auch an Lost in Kiev nicht spurlos vorbeigegangen. Das lässt die Band jedoch kaum nachdenklicher klingen. Viel mehr sind ihre Sound-Strukturen wohlüberlegt und ergeben ein imposant präzises Bild unserer Zeit.

    Fantasievoll, verspielt und durchdrungen von düsterer Klarheit – so lässt sich "Rupture" in Kürze beschreiben. Dass die Bandmitglieder große Fans von Science-Fiction, Cyberpunk und dystopischen Zukunfts-Fantasien sind, ist in jedem Moment spürbar. Futuristische Keyboard-Klänge ziehen sich durch das Gesamtkonzept des Albums.

    Lost in Kiev sind sich treu geblieben und haben sich dennoch neu erfunden. Ihren prosaischen, kinematischen Klängen haben sie eine neue Ebene hinzugefügt. Ihr Erzählstil ist noch gewandter geworden und ihre Geschichten plastischer denn je.

    Bild in Header/Picture in Header: Stephane Burlot

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