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    Soja und Klimaschutz

    10 Fakten über Veganismus - Teil I

    Beitrag von Anne
    30.07.2014 — Lesezeit: 3 min
    Soja und Klimaschutz

    Veganer setzen sich aktiv für den Umweltschutz ein

    Wie versprochen, habe ich zehn Fakten über vegane Ernährung für Euch vorbereitet. Fakten, die zum Nachdenken anregen. Fakten, die jedem von uns bewusst sein sollten.

    Wie schon berichtet, werden mir seit meiner Ernährungsumstellung Fragen über Fragen gestellt, immer häufiger kommt es zu unsachlichen Debatten, ausgelöst von verständnislosen Fleischesser*innen, die nur den Kopf über mich schütteln. Das könnte eine Kombination aus Selbstschutz, Verdrängung und schlechtem Gewissen sein, habe ich mir sagen lassen?

    Selbstverständlich möchte ich das niemandem unterstellen. Noch weniger möchte ich den Menschen, denen ich begegne, Unwissenheit vorwerfen. Meine Faktensammlung lege ich, wie schon kurz berichtet in erster Linie an, um meinen Wissensdurst zu stillen und Informationen sind dazu da, sie zu teilen. Was der/die Einzelne mit Ihnen macht, bleibt jedem/r selbst überlassen. Da bereits Fakt 1 ziemlich umfangreich geworden ist und noch neun weitere hochinteressante Themen folgen werden, habe ich mich für eine Artikelserie entschieden. Das hier ist also Teil I. meiner "10 Fakten über vegane Ernährung".

    Vegane Ernährung ist gut für das Klima und für unsere Umwelt

    Soja & Klimaschutz Vegane Zone

    Sicher haben viele von Euch schon mal das Plakat gesehen, auf dem Thomas D sich für eine pflanzenbasierte Ernährung ausspricht "Vegetarier sind Klimaschützer". Auch meinen Kühlschrank ziert dieser Slogan seit Jahren. Doch warum eigentlich? Wie sieht es aus mit der CO2-Bilanz? Von Seiten der Omnis hört man ja auch immer wieder gerne, dass "die Veganer*innen" schuld sind an der Abholzung des Regenwaldes. Weil die ja ständig Sojamilch in sich reinkippen. Die Wahrheit sieht ein kleines bisschen anders aus.

    Auch Fleisch aus der Umgebung sorgt für Wasserknappheit in Entwicklungsländern

    Über 80 Prozent der weltweiten Sojaernte wird zu Viehfutter verarbeitet. Was bedeutet, dass für die Fleischproduktion wesentlich mehr Sojapflanzen benötigt werden, als für unsere leckere, gesunde, eiweißreiche Sojamilch. Weitere Produkte, die aus Soja hergestellt werden sind zum Beispiel Biodiesel, Kunststoffe, Kosmetika und Farben.

    Aus lediglich zwei Prozent des angebauten Soja werden tatsächlich Lebensmittel für Menschen hergestellt. Dazu zählt nicht nur Tofu und Sojamilch, sondern auch Margarine und Sojaöl, welches vielfach in Großküchen zum Braten und Frittieren eingesetzt wird.

    Soja & Klimaschutz Biosojamilch

    Die Sojamilch, die hierzulande in den Regalen der Geschäfte steht, stammt aus europäischem Anbau, man kann sich also sicher sein, dass hierfür kein Regenwald abgeholzt wird. Selbiges gilt übrigens auch für die meisten Tofuprodukte. Der Sojabedarf würde auf ein Minimum sinken, würde ein Großteil der Bevölkerung auf pflanzenbasierte Ernährung setzen.

    Im Gegensatz zum "Sojamilch-Soja" wird Futtermittelsoja zum größten Teil aus Südamerika, den USA und China importiert, wodurch sich die CO2-Emission für Fleisch (Stichwort Transport!) noch mal um ein Vielfaches vergrößert. Zudem sorgt der Anbau in den gerodeten Regionen für Wasserknappheit, die wiederum Hunger und Krankheit auslöst.

    Veganer*innen essen also nicht dem Essen das Essen weg, das Essen isst den Regenwaldbewohnern (Tieren und Menschen!) das Land und das Essen weg. Besonders plakativ wird das Ganze, wenn man daran denkt, dass für die "Herstellung" einer Fleischkalorie sieben (!) Pflanzenkalorien nötig sind.

    Was nicht bedeutet, dass Fleisch dadurch mehr Nährstoffe hat. Es beinhaltet im Durchschnitt circa 20 Prozent Eiweiß, Soja hingegen rund 40 Prozent!

    Aus den entölten "Abfallprodukten" der Sojaölproduktion können sehr gut zum Beispiel Sojaschnetzel (deren Eiweißgehalt sogar bei rund 50 Prozent liegt!) hergestellt werden, derzeit wird jedoch auch der Löwenanteil hiervon als Tierfutter verwendet.

    1 kg Rindfleisch erzeugt so viele Treibhausgase, wie über 1.600 km Autobahnfahrt

    Soja & Klimaschutz Kühe im Regenwald

    Eine aktuelle Studie der Universität Wien unter Studienautor Kurt Schmidinger und  Elke Stehfest von der PBL Netherlands Environmental Assessent Agency hat zum Beispiel ergeben, dass die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch, welches in Brasilien mit 335 Kilogramm CO2 (Kohlendioxid) "erzeugt" wird, so viele Treibhausgase erzeugt, wie eine Autobahnfahrt über 1.600 Kilometer mit einem durchschnittlichen europäischen Personenkraftwagen. Die Bilanz fällt dort besonders schlecht aus, da sich die dortigen Weideflächen auf ehemaligem Regenwaldgebiet befinden. Wie die Vereinten Nationen berichten, gehen rund 70 Prozent der Abholzung des Regenwaldes im Amazonasgebiet auf das Konto von Weideflächen, der Rest bis auf einen kleinen Teil für den Futtermittelanbau.

    Dicht gefolgt werden die brasilianischen "Fleischrinder" von den irischen. An dritter Stelle befinden sich mit 22,1 kg CO2/kg, also 110 Autokilometern die niederländischen "Fleischrinder", Rang vier belegen die niederländischen "Milchrinder".

    Pflanzliche Lebensmittel haben die besten Klimawerte

    Die Studie ergab auch, dass eiweißreiche pflanzliche Lebensmittel mit Abstand die besten Klimawerte aufweisen. So erzeugt die Herstellung von einem Kilo Tofu oder Tempeh aus Soja 3,8 bzw. 2,4 Kilo CO2, umgerechnet sind das 19 bzw. 12 gefahrene Autokilometer. Fazit Schmidinger: "Pflanzliche Lebensmittel schneiden unter Einbeziehung aller ethischen Aspekte der Welternährung und aus Klimaschutzgründen tatsächlich wesentlich besser ab als Tierprodukte."(Quelle: VEBU )

    Betrachtet man die Klimaschädlichkeit der verschiedenen Ernährungsweisen pro Kopf und Jahr, kommt man zu folgendem Ergebnis:

    Soja & Klimaschutz Schaubild: Veggie Times April 2014

    Fleischesser haben einen 7,5 x höheren CO2-Verbrauch für ihre Ernährung, als Veganer*innen. Das ist ein ganz schöner Unterschied, oder? Hinzu kommt das besonders schädliche Methan. Rinder stoßen am Tag bis zu 300 Liter davon aus. Es handelt sich dabei um ein Treibhausgas, welches fast 30 mal klimaschädlicher ist, als CO2. Methan trägt mit rund 20 Prozent zum anthropogenen Treibhauseffekt bei. Etwa 37 Prozent der weltweit anthropogen emittierten Methan-Menge stammen direkt oder indirekt aus der Viehhaltung, der größte Teil davon aus Fermentationsprozessen im Magen von Wiederkäuern. Das heißt übersetzt, dass 7,4 Prozent des anthropogenen Treibhauseffekts auf die Methanemission von Wiederkäuern (also rein die Viehzucht, ohne Transport, der kommt noch dazu!) zurückzuführen ist. (Zahlen:  Wikipedia )

    Quellen

    VEBU, Der Artgenosse, Naturschutz Sylt

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