Die Rehabilitation eines tapferen Katers
Von Genesungswünschen, guten Nachrichten und Erfahrungsberichten
Hier geht's zum ersten Teil des Artikels Ihr habt bestimmt die "traurige Geschichte eines tapferen Katers" gelesen. Den Leidensweg unseres kleinen, felligen Mitbewohners Chili, der innerhalb einer Woche durch fehlerhafte Behandlung vom gesunden Stubentiger zum Pflegefall wurde. Mit diesem Beitrag möchte ich zeigen, wie wichtig es ist, eine zweite Meinung einzuholen, wenn ein Tier krank wird.
Hinweis: Die Namen und Orte in dieser Reportage wurde aus Datenschutzgründen und zum Schutz der betroffenen Personen anonymisiert.
Heute Vormittag habe ich wieder mit der Klinik telefoniert, inzwischen geht es dem Kleinen etwas besser. Er hat ganz selbstständig gefressen und war auf Toilette. Er schreit nicht mehr und verliert keine Flüssigkeit mehr aus dem Mäulchen. Zum Glück hat er auch keine epileptischen Anfälle mehr gehabt. Die Behandlung scheint also anzuschlagen. Das ist sehr gut. Es liegt mit Sicherheit noch ein langer Weg vor uns, aber wir machen Fortschritte. Die Tierärztin, mit der ich heute telefoniert habe, meinte auch, er leidet nicht und beruhigt sich langsam. Wenn man ihn hinstellt, kann er sogar kurz stehen, es ist also sehr gut möglich, dass er auch bald wieder gehen kann. Heute wird mit der Physiotherapie begonnen, mal sehen, wie die bei ihm anschlägt. Wenn durch die medikamentöse Behandlung zusätzlich auch noch sein Augenlicht zurückkehren würde, währen wir überglücklich.
Auf jeden Fall hat der kleine Fellbär es in der Klinik gut. Er hat viel Platz und Ruhe und wird rund um die Uhr beobachtet. Meine Mutter sagte gestern am Telefon zu mir, dass er es in seiner jetzigen Lage mit Sicherheit nicht besser treffen könnte, weshalb ich mir jetzt auch versuche weniger Vorwürfe zu machen, dass ich im Augenblick nichts für ihn tun kann.
Momentan fiebere ich den Moment herbei, wenn mich Herr Dr. E. wieder anruft, der nette Arzt, der Chili vorgestern Abend so gut aufgenommen hat. Er hat morgen wieder Dienst, das heißt zwischen 9 und 12 Uhr werde ich mit Sicherheit von ihm hören. Und am Nachmittag werden wir Chili dann besuchen. Ich bin gespannt, ob ich heute Nacht schlafen kann.
Was mich schwer beeindruckt hat: Seit gestern Abend haben sich unglaublich viele Menschen mit mir in Verbindung gesetzt, die zum Teil von ähnlich schaurigen Erlebnissen zu berichten haben. Manche sogar in der gleichen Klinik.
Meine Kollegin erzählte mir, dass ihr Kater dort eingeschläfert worden sei. Damals ist man ihr in der Klinik auch mit keinerlei Empathie begegnet. Meine Freundin Iris schrieb mir gestern Abend, wie leid es ihr tue, was mit unserem Kleinen geschehen ist. Sie hat selbst mehrere Katzen und kann, wie viele von Euch, nachvollziehen, wie hilflos man sich in einer solchen Situation fühlt.
Sie berichtete mir auch von einer Bekannten, die damals nach einem Unfall mit ihrer Katze in der Klinik vorstellig wurde. Man riet ihr sofort, die Katze einzuschläfern. Sie hörte nicht auf den Rat und pflegte die Katze zu Hause gesund. Sie lebt heute noch und erfreut sich bester Gesundheit. Der Besuch in der Klinik ist nun 7 Jahre her.
Nachdem Matze meinen Bericht an seiner Facebook-Pinnwand gepostet hatte, kamen noch einige weitere Kommentare dazu. Unter anderem schreibt Markus:
...die sind schnell dabei mit OPs, das gibt ordentliche Rechnungen. Uns blieb nach mehreren Meinungen NACH dem Besuch in dieser Klinik dann nur einschläfern - hoffe wirklich, dass euch das erspart bleibt! ..."
Sandra schreibt:
...lasst mich raten, die Klinik, von der hier die Rede ist, ist die in X.?" Doch damit nicht genug. Auf einem bekannten Ärzte-Bewertungsportal las ich (unter vielen anderen Kommentaren!) diese beiden hier:
Wartet zu Hause sehnsüchtig auf Chili: Bruder Oskar"Ich kann diese Klinik auf gar keinen Fall empfehlen. Die behandelden Ärzte schläferten eine Katze ein, weil deren Besitzer nicht für die Behandlung bzw. OP aufkommen wollte. Meiner Meinung nach geht das gar nicht. Ein ansonsten gesundes Tier wird wegen Geiz eingeschläfert! Ein guter Tierarzt hätte das nicht gemacht!"
"Eher eine Fabrik als eine Tierklinik! Leider mit allen unseren Tieren (drei Hunde) in Notfallsituationen keine gute Erfahrung gemacht, dafür aber um über 2000€ erleichtert worden, einzig freundlich wurden wir von Hr. Dr. R. behandelt, der mir aber nach einem MRT für 850 € auch nur noch sagen konnte, das man meiner Hündin nicht mehr helfen kann. Meine Hündin sollte um 8 Uhr zum MRT kommen und danach operiert werden, um 13 Uhr habe ich den Anruf erhalten, man könne nichts mehr tun, meine arme Hündin war in dieser Klinik das erste Mal so lange Zeit von mir getrennt, in meinem alten Wohnort durfte man vom narkotisieren bis zum Aufwachen bei seinem Hund sein! Der Befund wurde mir dann nicht mal an den Bildern erklärt nur der Hund wurde mir ausgehändigt nachdem ich die 850 € abgegeben habe! Prognose der Tierklinik war noch drei Wochen für die Hündin, sie hat noch 7 Monate ohne Medikamente und ohne Schmerzen gelebt ehe ich sie einschläfern lies. Ich mache mir große Vorwürfe das ich meinem Tier diese Klinik angetan habe! Hier ist kein Herz zuhause, dafür aber sicher dicke Bankkonten!"
Außerdem wird von verlangten Anzahlungen, nicht erkannten Knochenbrüchen und schiefgelaufenen OPs, für die die Klinik hinterher nicht aufkommt, berichtet. Ich musste irgendwann aufhören zu lesen, weil mir so schlecht wurde.
Ich werde Euch auf jeden Fall weiter auf dem Laufenden halten! Fühlt Euch gedrückt! Hier geht es zu Teil 3 des Artikels
Hiermit möchte ich mich nochmal bei allen bedanken, die uns derzeit unterstützen! Silva, Caro, Sandra, Uschi, Eva, Rita, Iris, Pinkpetzie, Bina, Lara, queenofnerds, Oliver, Henning, Quincy, Ortwin, Markus, Isa, Lore, Henni, Jessie, all die lieben Twitterer, die meinen Link retweetet haben und alle, die an uns denken. Ihr gebt uns im Augenblick sehr viel Kraft.