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    I Hear Sirens – "Acheron"

    Post-Rock und griechische Mythologie

    Review von Anne
    29.08.2024 — Lesezeit: 2 min
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    I Hear Sirens – "Acheron"
    Bild/Picture: © Sean Oliver

    Das neue I Hear Sirens Album "Acheron" liegt gerade bei mir auf dem Plattenteller und ich muss Euch unbedingt von diesem Juwel erzählen. Bei den Post-Rock-Platten des Jahres 2024 spielt es ganz vorn mit und Ihr solltet es Euch nicht entgehen lassen, Euch davon betören zu lassen. Erschienen ist es bereits 23. August, Ihr könnt es also schon hören.

    Klanglich habe ich das Gefühl, zu Hause anzukommen. Schon beim ersten Akkord des ersten Tracks auf "Acheron" namens "Watcher/Prey" weiß ich instinktiv, dass dieses Album etwas Besonderes ist. Ich liebe es, wie aus nachdenklichen, zarten Melodien plötzlich harte und undurchdringliche Soundwände werden. Beim Weiterhören stelle ich schnell fest, dass das Konzept von "Acheron" jedoch keinesfalls ausschließlich in den starken Kontrasten der insgesamt acht Stücke liegt.

    Es sind acht Geschichten, die ganz ohne Worte erzählt werden und dadurch umso tiefgründiger werden. Verwoben zu einer zusammenhängenden Storyline ergeben Sie ein starkes, verwinkeltes Gebäude aus Wut, Verzweiflung, Neugierde, Liebe und schier endloser Verspieltheit.

    I Hear Sirens liefern acht spannende Akte

    I Hear Sirens – "Acheron"
    I Hear Sirens – "Acheron"

    Meisterhaft inszeniert und komponiert wie ein Theaterstück. Doch der Vorhang fällt einfach nicht. Beim letzten Ton angekommen verspüre ich sofort den Drang, das Album gleich noch mal zu hören. Post-Rock, wie ich ihn mir wünsche, voller musikalischer Vielfalt, zauberhaften, kreativen, kleinen Details und Wohlfühlmomenten.

    Zugleich zeigen sich I Hear Sirens mit "Acheron" härter und vielschichtiger als noch beim letzten Album "Stella Mori". Daved Herris (Gitarre und Keys), David Qualls (Schlagzeug, Samples und Drum Programming), Adrienne Robson (Bass) und Wes Johnson (Gitarre und Keys) machen sich auf in neue Gefilde, verlieren dabei jedoch keineswegs den Bezug zu ihrem charakteristischen, emotionsgeladenen Sound.

    Düsterer, schwerer und experimenteller – so könnte man es im Grunde zusammenfassen. Aber da ist noch viel mehr. Inspiriert von der griechischen Mythologie entstand eine klangliche Heldenreise, die ihresgleichen lange suchen muss. Seinen Namen hat "Acheron" vom Totenkopfschwärmer "Acherontia Atropos". Acheron, der Gott des Unterweltflusses der verlorenen Seelen, wandert von Tür zu Tür durch alle acht Stücke und verzaubert mit seiner Mystik.

    Horrorfilm-Musik und mystische Momente

    I Hear Sirens
    I Hear Sirens

    Neben der griechischen Götterwelt ließen sich I Hear Sirens beim Schreiben der Stücke von unterschiedlichen Horrorfilmen beeinflussen. Die nicht abbrechende, düstere Spannung auf "Acheron" kann man sich gut als Untermalung für einen der großen Klassiker aus diesem Genre vorstellen. Genau wie in diesen Filmen gibt es auch auf dem neuen IHS Album immer wieder Momente von Licht, Ruhe und Entspannung gewinnt und mich beim Hören immer tiefer herabzieht, bis ich vollkommen von der Musik umhüllt bin.

    Seit ihrer Gründung durch Daved und David im Jahr 2005 sind I Hear Sirens nie stehen geblieben. Mit "Acheron" haben sie einen weiteren Entwicklungsschritt gemacht und zeigen dabei erneut, wie vielseitig diese Band ist. Musikalische Unterstützung haben sich IHS dieses Mal (neben ihrem nun fest zur Band gehörenden neuen Gitarristen Wes Johnson) von Eric Olofson (Piano Intro Track 5 "011"), Trevor Smith (zweiter Bass Track 3 "Pale Rider") und Sarita Ford (zweiter Bass Track 1 "Watcher/Prey"). Produziert haben I Hear Sirens ihr neuestes Meisterwerk gemeinsam mit Wes Johnson (Engineering) und Matt Mascarenas (Additional Engineering). Die Kunst im Booklet und auf der Vinylhülle stammt von Enrique Morales. Sean Oliver hat die Fotos gemacht.

    I Hear Sirens – "Acheron"

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