Playlist Oktober 2022
Von Huracán bis Stryfe
Es ist so weit: Die frischen Songs sind da! Gemeinsam mit Matze und Valentin habe ich wieder in den unterschiedlichsten Genres nachgehört und diese knackige Liste für Euch zusammengestellt.
Die Playlists für Spotify und iTunes findet Ihr wie immer ganz unten.
Huracán "We Are Very Happy" vom Album "We Are Very Happy"
Dieses wertvolle Stück Musik ist gerade auf DUNK!records erschienen. Das belgische Post-Metal Projekt Huracán sagt mit dem neuen Album "We Are Very Happy" einiges aus – und lässt dabei dennoch viel Raum für eigene Interpretation. Auch der gleichnamige Opener ist das, was Ihr draus macht. Ich empfehle Euch auf jeden Fall, anschließend die restlichen neun Stücke auf der Platte auch gleich mitzuhören. Klare Riffs, gefühlvolle Drums und wiederkehrende Echos erwarten Euch.
Tashi Dorji – "Night Brings Advice" vom Album "The Power Of Water"
Tashi Dorji habe ich letzte Woche in Berlin kennengelernt. Er hatte die Ehre, die Bühne für God Speed You Black Emperor zu eröffnen und riss mich mit seinem überirdischen Avantgarde-Gitarrensound vom ersten Ton an hinüber in eine andere Dimension. Sein Album "The Power Of Water" ist nicht komplett neu – es ist letztes Jahr erschienen. Dennoch möchte ich das erste Stück von seiner Platte gerne an dieser Stelle mit Euch teilen und ihm hiermit seine beeindruckende Diskografie ans Werk legen. Übrigens sind auch die Live-Aufnahmen, wie etwa "Live at Turn Turn Turn" von Januar dieses Jahres wirklich empfehlenswert. Wenn man einen seiner Auftritte live gesehen hat, versteht man, warum. Tashi spielt nicht "nur" mit seiner Gitarre. Er spielt mit dem Boden unter seinen Füßen, einem Geigenbogen oder was ihm sonst gerade in die Hände fällt und mit seinem ganzen Körper. Das hier ist ganz große Klangkunst. Viel Freude damit.
Fern – "Intersubjective" vom Album "Intersubjective"
Fern Gründer und Drum-Genie Paul Seidel sagt:
"Wir scheinen alle durch unsere persönlichen Realitäten zu kriechen – abgelenkt von Impulsen und unserem eigenen Bewusstsein. Obwohl wir alle nur kleine Fragmente eines kollektiven Denkens sind, eines sich entwickelnden und wachsenden, bestimmenden, jede Information begründenden Organismus, der unseren Pfad kreuzt. Wir sind untersubjektive Wesen, Illusionen einer Realität, die sich selbst Sinn verleiht."
Die Welt seines Soloprojekts ist eine ganz eigene. Paul scheint damit das tiefere Sein nicht nur zu ergründen, sondern zu erfassen. Mit seinem gleichnamigen Album "Intersubjective" ist es ihm gelungen, die Lichter der Stadt zu vertonen, seine Musik auf ein neues Level zu heben und Pop, Poesie und experimentelle, düstere, elektronische Industrial Musik perfekt miteinander zu verweben. Wenn Euch die Fern EP von 2017, werdet Ihr "Intersubjective" lieben. Ich habe für Euch den siebten Song der Platte auf die Liste gesetzt. Anschließend empfehle ich Euch, sie in ihrer Gesamtheit zu genießen.
Bossk – "Kobe x Pijn" (Single)
Dieses Stück hat Matze auf die Liste gesetzt. Hier sind seine Worte dazu:
"Bossk haben vor einigen Monaten ihr Album 'Migration' herausgebracht und legen nun mit einer speziellen Single zum Auftakt ihrer Tour nach. Die neue Version eines ihre Klassiker 'Kobe' gibt es in Kooperation mit Pijn und die erste Hälfte gehört auch ganz der typischen Pijn-Violine, die offesichtlich in jedem Kontext ihre spezielle Stimmung verbreitet. Die zweite Hälfte lässt das Geschehen aber kippen und macht Platz für brachialen powervollen Post-Metal, bei dem die Violine kaum noch eine Chance hat."
My Sleeping Karma – "Prema" vom neuen Album "Atma"
Es folgt ein Song aus Valentins Plattenkiste:
"Diesen Monat habe ich ein neues Stück von My Sleeping Karma aus Aschaffenburg für Euch. Diese wunderbare Instrumental Post Rock Band habe ich leider jetzt erst für mich entdeckt. Was sie auf dem neuen Album abliefern, ist qualitativ überragend. Die Stücke erinnern mich etwas an meine Liebling-Post Rock Bands Isis, Russian Circles und Jakob mit einer guten Mischung Tool. 'Atma' ist bereits das sechste Album der Band, die sich 2006 gegründet hat. Der zweite Song 'Prema' bietet viel Gefühl verbunden mit einer guten Portion Härte."
Stryfe – "Duplicitous" vom Album "Cursed Theatre"
Und noch ein Stück aus Valentins Selektion:
"Diese Band aus Los Angeles zählt ebenfalls zu meinen Neuentdeckungen. Stryfe ist ein sehr interessante Progessive-Metal Projekt. Ihr Sound erinnert mich etwas an Chevelle. Ihr Debütalbum "Cursed Theatre" kommt durchaus politisch daher. Die Band beschäftigt sich teilweise mit ähnlichen Themen wie System of a Down – Die Familien beider Bands stammen aus Armenien. Ich habe "Duplicitous" ausgewählt, weil der Song alle Stärken von Stryfe zeigt. Ich muss zugeben, dass ich etwas gehyped von dieser Gruppe bin. Ich bin sehr gespannt, was uns hier noch bevorsteht."
Afghan Whigs – "A Line Of Shots" vom Album "How Do You Burn?"
Und hier wieder ein Song von Matzes Liste:
"Sub Pop, das Label, auf dem auch Afghan Whigs gesignt sind, ist seit vielen Jahren ein Synonym für Grunge. Die Band um Greg Dulli ist eng verbunden mit all den Grunge Größen (ich erinnere an Gregs Duette mit Mark Lanegan) und doch so viel mehr – Ihre Welt spielt sich zwischen Garage Pop und RnB ab. Wenn Ihr Euch von Sommer verabschieden wollt, empfehle ich Euch diesen Song. Beim Hören glaubt man die Vibration der heißen Luft noch zu spüren. Hört Euch am besten das komplette Album an – es ist absolut vielseitig."
Ozzy Osbourne – "No Escape From Now" vom Album "Patient Number 9"
Valentin hatte die Ehre, diesen freundlichen Herrn auf unsere Liste zu setzen:
"Ein neues Stück von Ozzy Osbourne durfte auf unserer Monatsliste natürlich nicht fehlen. Trotz vieler gesundheitlicher Probleme in den letzten Jahren hat Ozzy ein wunderbares Album mit Gitarrengrößen wie Jeff Beck, Mike McCready, seinem langjährigen Begleiter Zakk Wylde sowie Tony Iommi, dem wohl härtesten Gitarristen aller Zeiten, aufgenommen. Außerdem hören wir an den Drums unter anderem Chad Smith von den Red Hot Chili Peppers sowie den kürzlich verstorbenen Taylor Hawkins, sowie Robert Trujillo von Metallica und Duff McKagan am Bass. Das nenne ich mal ein Ozzys Allstar Album! Der Song 'No Escape From Now' hätte, finde ich, übrigens auch auf eines der ersten fünf Black Sabbath Alben gepasst, die absolut besten Alben der Band, bei denen Anthony Frank 'Tony" Iommi in der Originalbesetzung dabei war. "
Flogging Molly – "A Song of Liberty" vom Album "Anthem"
Den Abschluss macht heute noch mal ein Stück aus Matzes Selektion:
"Irish Folk hole ich meist vor allem im März, rund um den St. Patrick's Day, aus dem Plattenschrank und auch Flogging Molly zählen dann für ein paar Tage zu meinen Favoriten. Diesen Monat kam das neue Album heraus, das wie immer hält was es verspricht – beim Hören hole ich mir also quasi im Oktober den Frühling ins Wohnzimmer. Auf "Anthem" findet Ihr klassischen Speed Folk gepaart mit melancholischen Momenten und bedeutungsvollen Texten, die die Schönheit und Tragik der irischen Insel miteinander verbinden. 'A Song Of Liberty' handelt vom Krieg und ist der Ukraine gewidmet."