Playlist November 2021
10 Songs für den Winteranfang
Wie schnell das Jahr vergeht! Eigentlich war doch gerade noch Sommer, oder? Plötzlich sind wir mitten im Spätherbst angekommen und es gibt schon die Playlist für den November!
Gemeinsam mit Matze habe ich zehn Songs für Euch selektiert, die Euch hoffentlich die nächsten vier Wochen noch mehr versüßen, als die Lebkuchen, die es jetzt schon wieder überall gibt. Viel Spaß damit! Im Anschluss an die Videos findet Ihr wie immer die Listen für iTunes und Spotify.
Maybeshewill feat. Marcus Joseph – "Refuturing" (Vorauskopplung vom Album "No Feeling Is Final")
Auf das für November angekündigte neue Maybeshewill Album freuen wir uns beide wie verrückt. Matze hat die Ehre hier die Auskopplung "Refuturing" anzumoderieren:
"Expressive Tanzvideos gibt es ja schon ziemlich viele. Und auch die Liste der genialen Bands, die wir hoffentlich 2022 auf dem ArcTanGent sehen werden, ist lang. Was könnten diese beiden Sätze miteinander zu tun haben? Richtig. Maybeshewill befördern beides auf ein neues Level. Ich nehme den Tänzer*innen ihre Ekstase bei dem Song ohne weiteres ab. Würdet Ihr da nicht auch am liebsten selbst mitmachen? Das ArcTanGent war ja letztes Jahr für MSW genau wie für uns leider ausgefallen. Durch die Corona-Verschiebung kommen wir dort 2022 nun vermutlich sogar in den Genuss des neuen Materials!"
The Chasing Monster "Frames" (Single)
Die neue Single von The Chasing Monster ist für mich ein ganz besonderes hoffnungsvoller Stern am funkelnden Nachthimmel der diesjährigen Post-Musik Veröffentlichungen. Ich habe mich unheimlich darüber gefreut, wieder von der Band aus dem italienischen Viterbo zu hören, die ich 2017 auf dem DUNKfestival zum ersten Mal getroffen habe. Seitdem lasse ich sie nicht mehr aus den Augen. Seit ihrer selbst betitelten ersten EP 2014 sind sich TCM immer treu geblieben. Dennoch kann man beim neuen Werk eine klare Weiterentwicklung feststellen. Irgendwie fühlt es sich direkter an. Oder liegt das daran, dass ich seit "Errant" von 2019 auf ein Lebenszeichen warte? An der gewohnt wunderbaren Verspieltheit mangelt es dem Stück keinesfalls. "Frames" verbindet das weiße Rauschen und die zarte Verschwommenheit der Welt hinter den Wolken mit der erbarmungslosen Härte und Spannung der Realität. Ich hoffe wirklich sehr, dass es bald ein ganzes Album gibt. Warten wirs mal ab!
Kælan Mikla feat. Alcest – "Hvítir Sandar" vom Album "Undir Köldum Norðurljósum"
Auch dieser Song befand sich sowohl auf Matzes, als auch auf meiner Monats-Musikliste. Ich übergebe das Wort an dieser Stelle an Matze.
"Falls Ihr Kælan Mikla noch nicht kennt: Es handelt sich dabei um ein Post-Punk Trio aus Island. Ich wusste zugegebenermaßen bisher noch nichts von ihrer Existenz. Anne war dagegen gleich begeistert, dass sie was gemeinsam mit Alcest gemacht haben. Sie hat aus irgendeiner Ecke ihrer Festplatte noch ein paar ältere Stücke ausgegraben. Die Kælan Mikla Diskografie ist stark vom 1980er Synthie und Wave beeinflusst unter die sich stellenweise Punk-Attitüde mischt. Beim Song "Hvítir Sandar" übernehmen Neige und seine Band den instrumentalen Teil und ersetzen die Synthies mit ihrem sphärischen Shoegaze. Es entsteht eine homogene, angenehm düstere Mischung. Für mich ist der Song ein absolutes Highlight in den Neuheiten dieses Monats. Ihr könnt Euch das komplette Kælan Mikla Album ab sofort beim Musik-Streamingdienst Eurer Wahl anhören und es natürlich auch käuflich erwerben."
L'Effondras – "The Grinding Wheel" vom Album "Anabasis"
"The Grinding Weel" ist der Opener des grandiosen neuen Albums von Pierre Lejeune (Gitarre), Pierre Josserand (Guitar) und Nicolas Bernollin (Drums). Die drei machen schon länger zusammen Musik. Ihre letzte Platte "Les Flavescences" ist 2017 auf dem Pariser Label Noise Parade erschienen und auch 2014 und 2015 ließen sie bereits von sich hören. Wenn Ihr instrumentalen Post-Rock liebt, lohnt es sich auf jeden Fall hier mal mitzuhören. L'Effondras haben auf diesem Gebiet nämlich richtig was drauf. Was mir besonders gut gefällt, sind die gut gewählten Übergänge zwischen düsteren Sequenzen und zauberhaft melodischen Parts.
Idles – "The Beachland Ballroom" (Vorauskopplung vom Album "Crawler")
Auch Idles haben ihr neues Album für November angekündigt. Bei der Combo aus Bristol läuft es mit den Platten im Moment auch wie das Brezelbacken. Matze fasst das so in Worte:
"Bei den britischen Post-Punks von Idles steht nur ein Jahr nach dem "Ultra Mono" wieder eine neue Platte an. Ob das irgendwas mit Corona zu tun hat? Die erste Auskopplung "The Beachland Ballroom" setzt nicht etwa auf punkig-rohe Vibes, sondern erinnert mit seinem Walzertakt zeitweise an Stücke von Jack White. In der zweiten Hälfte kommt das Stück dann richtig in Fahrt. Ich freue mich schon sehr, bald das ganze Album zu hören."
Toundra – "El Odio. Parte I" (Single)
Toundra habe ich Euch hier ja schon mal im Interview vorstellt. Was mir Esteban damals über seine Beziehung zur Musik und das Gefühl von Freiheit erzählte, beeindruckte mich schwer und klingt ohne Zweifel bis heute nach. Das neue Stück "El Odio. Parte I" ist wie gewohnt bombastisch und vielschichtig. In 8:05 durchlebt Ihr ein Wechselbad der Gefühle, das Ihr am liebsten sofort wiederholen wollt. Nachdem das letzte Werk der Band aus Madrid "Das Cabinet des Dr. Caligari" bereits ein Gesamtkunstwerk war, das Stück für Stück vor der Welt enthüllt wurde, bin ich sehr gespannt, wie es weitergeht.
Zeal & Ardor – "Götterdämmerung" vom Album "Zeal & Ardor"
Zeal & Ardor haben auch ein neues Album für uns vorbereitet. Es wird uns allerdings erst nächstes Jahr in seiner Gesamtheit präsentiert. Matze beschreibt hier schon mal die neue Vorauskopplung:
"Noch bis Februar müssen wir auf das neue Z&A Album warten. Dafür gibt es nun schon die vierte Vorauskopplung. So kommt es auch zustande, dass wir die Band, die in den letzten Jahren zu einer unserer Lieblingsgruppen wurde, in den letzten Monaten schon ein paarmal gefeatured haben. "Götterdämmerung" ist der bisher massivste und aggressivste von der neuen Platte. Sänger Manuel Gagneux shoutet in dämonischem Deutsch und wechselt dann wieder in seine englische Gesangsstimme zurück. "Götterdämmerung" wird damit für mich zur besten und auf alle Fälle auch zur abgefahrendsten der vier Singles, die Ihr übrigens alle zusammen auf einer Vorab-EP auch auf Vinyl genießen könnt, wenn Ihr nicht bis Februar warten wollt."
Trentemøller & Lisbet Fritze – "All To Soon" (Vorauskopplung vom Album "Memoria")
"We can't live forever.
If we could we would.
All too soon we will be gone.""Wir können nicht ewig leben.
Wir würden es tun, wenn wir es könnten.
Wir werden zu früh gehen."
Lisbeth Fritzes melodische Lyrics fügen sich ganz wunderbar in die von Klangkünstler Trentemøller bereitgestellte Musikwolke ein. Unglaubliche Samples (Höre ich eine Bohrmaschine?) legen sich hier Schicht über Schicht und erzählen Geschichten aus der Zukunft. Ein tolles Stück zum Grübeln, Nachdenken oder einfach nur in Ruhe genießen. Das neue Trentemøller Album "Memoria" ist übrigens für Februar angekündigt.
Converge feat. Chelsea Wolfe – "Blood Moon" vom Album "Bloodmoon I"
Zu diesem Stück haben wir in unserer Musiklisten-Runde die ein oder andere heiße Diskussion geführt. Vielleicht müssen ein paar von uns ihn noch ein paar Mal und noch etwas genauer anhören. Vielleicht polarisiert er aber auch nur dezent. Findet das am besten einfach selbst heraus. Matze findet dazu die folgenden Worte:
"Es wird was Neues von Converge geben! Auf der neuen LP werden unter anderem Kollaborationen mit Chelsea Wolfe und Cave In zu hören sein. Die Single "Blood Moon", ist als Album-Opener gedacht und erinnerte mich ein wenig an die Kooperation zwischen Cult of Luna mit dem schweren, treibenden doppelten Schlagzeug und Julie Christmas. Dieses Stück hier kommt allerdings noch wesentlich düsterer daher. Wenn Ihr jetzt den Play-Button drückt, bekommt Ihr also die erste Metal-Liga und eine wirklich exzellente Kooperation zu hören."
TesseracT – "King" vom Album "Portals"
Da greife ich doch gleich mal Matzes Schlusssatz auf und präsentiere Euch dieses neue Juwel von TesseracT, die ganz eindeutig auch in der ersten Metal-Liga spielen. Die Progger aus Tuska haben mit ihrer neuen LP "Portals" das erste Album seit 2018 auf den Markt geworfen und wirbeln ihn damit ganz schön auf. Ich habe mich für den zweiten Song "Kings" entschieden. Er ist mit 5:45 einer der kürzesten auf der Platte. Seine Nachbarn ufern da mit bis zu 18:23 ("Concealing Fate Parts 1, 2 & 3", Song 3) schon mehr aus. Lasst Euch einfach von diesem Stück in den TesseracT Sog ziehen und hört dann einfach weiter.