Plastiktüten - Nein danke!
Kenia greift in Sachen Umweltschutz durch
Herstellern von Plastiktüten drohen in Kenia seit gestern bis zu vier Jahre Gefängnis. Ein neues Gesetz verbietet den Verkauf, die Herstellung und den Import rigoros.
Damit hat Kenia das weltweit schärfste Gesetz zur Eindämmung der Plastikflut ins Leben gerufen. Umweltministerin Judy Wakhungu sieht sich als Vorreiterin. Die Polizei kann zukünftig gegen jeden, der sich mit Plastiktüten auf der Straße zeigt, vorgehen. Bis zu 32.000 Euro Strafe oder sogar vier Jahre Gefängnis drohen bei schwerwiegenden Verstößen. Ottonormalbürger, die bereits erworbene Tüten verwenden, wird nichts geschehen, äußerte man sich gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
100 Millionen Plastiktüten jeden Tag
Laut dem UN-Umweltprogramm UNEP wurden in Kenia bis dato etwa 100 Millionen Plastiktüten pro Tag ausgegeben. Und das nur in den Supermärkten. Besonders in der Hauptstadt Nairobi stapeln sich die Müllberge und die Abwasserrohre werden von Plastiktüten verstopft.
Gesetze zu Plastiktüten gibt es bisher unter anderem in Frankreich, Ruanda und China. Insgesamt versuchen 40 Staaten dem Plastiktüten-Wahn Herr zu werden. Höchste Zeit, Meeresbewohner, Vögel und das gesamt Ökosystem werden es ihnen danken.
100.000 Meerestiere fallen jährlich dem Plastikmüll zum Opfer
Wenn sie es schaffen, dass die Massen wirklich deutlich weniger werden. Laut Sea Shepherd sterben jährlich über eine Million Vögel und 100.000 Meerestiere an Plastikmüll.
Im Moment geht die Tierrechts- und Umweltschutzorganisation von 100 bis 150 Millionen Tonnen Müll in den Weltmeeren aus. Zu den Plastiktüten kommen diverse Verpackungen, Luftballons, Netze und das verheerende Mikroplastik, welches wir mit Duschgels, Shampoos, Peelings und durch das Waschen von Kunststoffen in der Waschmaschine ins Grundwasser und damit ins Meer spülen.
Auch hierzulande hat man die Problematik inzwischen erfasst. Immer mehr Geschäfte setzen auf Recyclingtüten, Stoffbeutel oder Pfandtaschen statt auf die Plastiktüten. Auch Papiertüten sind weitverbreitet. Die Klimabilanz der unterschiedlichen Verpackungsformen lasse ich an dieser Stelle mal außen vor. In der Bevölkerung erfolgt nach und nach ein Umdenken. Viele gehen inzwischen mit dem Rucksack einkaufen. Oder dem beliebten Hackenporsche. Allerdings noch lange nicht genug.
Was denkt Ihr?
Wie seht Ihr das? Geht diese Entwicklung eindeutig zu langsam voran? Oder sind wir auf dem richtigen Weg? Sollten auch unsere Politiker ein Gesetz verabschieden oder genügt flächendeckende Aufklärung? Wie könnte man die am besten betreiben?
Sea Sheperd findet Ihr online übrigens hier.