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    Aber es schmeckt doch so gut!

    Klimaschutz und vegane Ernährung

    Beitrag von Anne
    16.02.2017 — Lesezeit: 3 min
    Aber es schmeckt doch so gut!

    "Klimaschutz und vegan? Wieso hängt das zusammen? Warum genau ist es eigentlich gut für die Umwelt, wenn ich vegan lebe?"

    Ich werde das sehr häufig gefragt. Daher habe ich mich entschieden, mal ein paar Fakten zum Thema zusammenzutragen.

    Veganer betreiben aktiv Klimaschutz

    Ganz oft bekomme ich in diesem Zusammenhang auch ein vermeintliches Totschlag-Argument um die Ohren gehauen. Veganer trügen ja durch ihren Sojakonsum zumindest eine Mitschuld an der Abholzung der Regenwälder.  Diesen, sowie noch einige weitere Punkte, möchte ich heute gerne mal etwas genauer betrachten.

    Auch regionales Fleisch sorgt für Wasserknappheit und Hunger in Entwicklungsländern

    KlimaschutzVeganer betreiben aktiv Klimaschutz

    Gleich mal vorneweg: Über 80 Prozent der weltweit angebauten Sojabohnen werden zu Viehfutter verarbeitet. Hinzu kommen Biodiesel, Kosmetika, Farben und Kunststoffe. Lediglich zwei Prozent der Bohnen werden tatsächlich zur Herstellung von Lebensmitteln verwendet und somit auch von Menschen verzehrt.

    In diesen zwei Prozent  sind auch die großen Mengen an Sojaöl, das beispielsweise in Großküchen gerne zum Frittieren und Braten verwendet werden und das z. B. bei der Margarine-Herstellung zum Einsatz kommt, bereits mit eingerechnet. Es ist also nur ein verschwindend geringer Anteil, der überhaupt zu Tofu oder Sojamilch verarbeitet wird.

    Klimaschutz mit Sojamilch aus dem Supermarkt?

    Die Sojamilch, die wir bei uns im Supermarkt um die Ecke kaufen, wird aus in Europa angebauten Sojabohnen hergestellt. Soja ist nämlich sehr genügsam und kann nahezu überall kultiviert werden. Das mit dem Regenwald sollte somit schon mal geklärt sein. Außerdem essen Veganer ja auch nicht nur Sojaprodukte, doch das nur am Rande.

    Futtermittelsoja hingegen, wird in extrem großen Mengen vorwiegend in Südamerika, den USA und China angebaut und von dort importiert. Die CO2-Emission für Anbau und Transport kann man sich schon mal vage vorstellen. Die Rohdung der Anbaugebiete und die darauf folgende Monokultur sorgt in den Anbaugebieten für Wasserknappheit, Hunger und Artensterben.

    Für die "Herstellung" einer fleischlichen Kalorie werden sieben Kalorien aus Pflanzen benötigt

    Mal zur Veranschaulichung: Für die Herstellung einer fleischlichen Kalorie werden sieben (!) Kalorien aus Pflanzen benötigt. Wie viele Menschen keinen Hunger mehr leiden müssten, wenn man diese einfach direkt essen würde, kann man sich ganz leicht ausrechnen. Und sie würden nicht nur keinen Hunger mehr leiden, sondern sogar vermutlich sehr satt werden. Fleisch beinhaltet im Durchschnitt ca. 20 Prozent Eiweiß, Soja hingegen etwa 40 Prozent. ( Der Artgenosse )

    Aus den Resten, die bei der Sojaölgewinnung entstehen, kann man perfekt Sojaschnetzel herstellen. Von vielen Veganern werden sie gerne gegessen. Sie kommen in zahlreichen Rezepten vor. Ihr Eiweißgehalt liegt sogar bei rund 50 Prozent. Derzeit wird der größte Teil dieses Trockenprodukts (Kann ohne Kühlung sehr lange gelagert werden, was Energie spart, aber dazu später.) noch der Futtermittelindustrie zugeführt.

    1 kg Rindfleisch erzeugt so viel Treibgas, wie 1.600 km Fahren auf der Autobahn

    KlimaschutzKühe im Regenwald

    In einer Studie hat man an der Universität Wien herausgefunden, dass die "Produktion" eines Kilogramms Rindfleisch soviel Treibhausgas erzeugt, wie eine Fahrt mit einem durchschnittlichen Europäischen Kleinwagen auf der Autobahn über 1.600 Kilometer Entfernung. Geleitet haben die Studie Kurt Schmidinger und Elke Stehfest von der PBL Netherlands Environmental Assessment Agency. Die Rede ist in der Studie von in Brasilien "erzeugtem" Rindfleisch.

    Der zusätzlich anfallende CO2-Ausstoß, würde man das Fleisch anschließend nach Deutschland transportieren, ist in den errechneten 335 Kilogramm CO2 (Kohlendioxid) noch gar nicht enthalten.

    KlimaschutzBiolandhof

    Die Bilanz von in Brasilien "produziertem" Rindfleisch fällt besonders schlecht aus, weil sich die Weideflächen dort auf ehemaligem Regenwaldgebiet befinden. Wie die Vereinten Nationen berichten, gehen rund 70 Prozent der abgeholzten Regenwaldflächen auf das Konto derartiger Weideflächen. Der Rest fällt, bis auf einen sehr kleinen Teil, dem Anbau von Futtermitteln zu.

    Irische Rinder belegen Platz zwei

    KlimaschutzMethan-Quelle Nummer eins

    Die Irischen Rinder belegen auf dieser traurigen Liste Platz zwei. Gefolgt von den Niederländischen mit 2,1 Kilogramm COpro Kilo auf Platz vier. Laut besagter Studie weisen eiweißreiche, pflanzliche Nahrungsmittel mit Abstand die besten Klimawerte auf. Die Herstellung z. B. von 1 Kilogramm Tofu oder Tempeh erzeugt laut Schmidingers und Stehfests Berechnungen 3,8 bzw. 2,4 Kilogramm CO2. Das sind 19 bzw. 12 Kilometer auf der Autobahn.

    Kurt Schmidinger zieht folgende Bilanz aus seiner Studie:

    Pflanzliche Lebensmittel schneiden unter Einbeziehung aller ethischen Aspekte der Welternährung sowie aus Klimaschutz -Gründen tatsächlich wesentlich besser ab, als tierische Produkte. ( VEBU )

    Wenn man die Klima-Schädlichkeit verschiedener Ernährungsformen pro Kopf und Jahr betrachtet, sieht das folgendermaßen aus:

    KlimaschutzVeggie Times, 4/2014

    Menschen, die fleischliche Kost bevorzugen, haben somit durch ihre Ernährung einen 7,5 mal höheren CO2-Verbrauch, als Veganer. Den nicht unerheblichen Methan-Ausstoß erstmal außen vor gelassen. Das Treibhausgas Methan ist noch 30 mal schädlicher für das Klima, als CO2. Es ist mit rund 20 Prozent für den anthropogenen Treibhauseffekt verantwortlich.

    Methan sollte man nicht unterschätzen

    Rund 37 Prozent der weltweit anthropogenen, emittierten Methan-Menge stammen direkt oder indirekt aus der Tierhaltung. Der größte Teil davon kommt durch die Fermentationsprozesse im Magen von Wiederkäuern (Rindern) zustande. Somit sind 7,4 Prozent des anthropogenen Treibhauseffekts auf die Methan-Emissionen von Rindern zurückzuführen. Der Transport ist hier noch gar nicht mit eingerechnet. (Zahlen: Wikipedia )

    Anmerkung: Diesen Artikel veröffentliche ich heute in etwas abgewandelter Form zum zweiten Mal. Zuletzt ist er hier im Blog am 30. Juli 2014 erschienen. Das Thema hat seitdem nicht an Brisanz verloren. Auch die Zahlen sind nach wie vor aktuell. Der Klimawandel macht sich auf der Erde immer mehr bemerkbar. Es ist an der Zeit, zu handeln. Klimaschutz geht uns alle an!

    Quellen: VEBU, Der Artgenosse, Naturschutz Sylt

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