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    Navy stellt gefährliche Sonartests ein

    Erfolg für NRDC

    Beitrag von Anne
    17.09.2015 — Lesezeit: 1 min
    Navy stellt gefährliche Sonartests ein

    Seit vielen Jahren führt die US Navy ihre Sonartests in ökologisch sensiblen Bereichen des Meeres durch. Das hat zu einem besorgniserregenden Rückzug der Meerestiere aus ihren gewohnten Gebieten geführt.

    Als der National Marine Fisheries Service 2014 einen kontrovers diskutierten Fünfjahresplan für die Tests an der hawaiianischen und kalifornischen Küste veröffentlichte, schaltete sich unter anderem das National Resources Defense Council (NRDC) ein. Die Tierrechtsaktivisten waren entsetzt. Berichten des NRDC zufolge waren über 9.593.430 Fälle von partieller Taubheit durch die Tests ausgelöst worden. Sprecher Joel Reynold dazu:

    "Wir wollten eine Erklärung dafür haben, wie der National Marine Fisheries Service eine derart große Zahl von Verletzungen noch als 'Schutz der Meerestiere' bezeichnen konnte."

    Einigung in zwei Fällen

    Am Bundesgericht in Honolulu konnte in zwei Fällen eine Einigung erzielt werden. Die Navy stimmte dabei das erste Mal zu, in den betroffenen Gebiete vor Hawaii und Kalifornien Schutzzonen einzurichten.

    Der Navy wurde die Nutzung ihrer Sonarsystheme zwischen Santa Catalina Island und San Nicolas Island sowie an der Küste von San Diego, der Ostseite der Insel Hawaii und der Nordseite von Moloka’i und Maui verboten. Dadurch wird der Schutz der Blauwale, Zahnwale, Cuvier-Schnabelwale, Hawaiianischen Mönchsrobben und vieler weiterer Meerestiere ermöglicht.

    Ab sofort ist die Durchführung von Trainings der Navy im Kanal zwischen Maui und der Insel Hawaii sowie auf der Westseite von Hawaii untersagt. Zudem wurden Tempolimits eingeführt und zu extremer Vorsicht aufgerufen. Das NDRC begrüßt die Entscheidung.

    Wale und Delfine sind auf ihr empfindliches Gehör angewiesen. Taubheit bedeutet für sie das Todesurteil. Im militärischen Bereich kommen sogenannte aktive Niedrigfrequenz-Sonarsysteme zum Einsatz. Mit einem Schalldruck von bis zu 240 Dezibel erschrecken sie Wale und Delfine nicht nur zu Tode - sie lösen Taubheit bei ihnen aus und bringen sie mit der Dekompressionskrankheit um. Gestrandete Tiere weisen immer wieder Verletzungen wie Gehirnblutungen, Gefäßverletzungen und andere physiologische Schäden auf, die auf eine hohe Druckbelastung hinweisen. Wie viele Tiere wirklich durch die Sonartests ihr Leben lassen, kann nur vermutet werden, da nur ein kleiner Teil davon an die Strände gespült wird.

    Sonartests vorerst eingestellt

    Die Übereinkunft läuft 2018 aus. Die Aktivisten hoffen, dass sich der Bestand bis dahin erholt hat, dass diese Entscheidung ein Zeichen für die Zukunft setzt und auch weiterhin mit Rücksicht auf die Tiere gehandelt wird. Auch in anderen Gegenden der Erde werden Sonartests durchgeführt, die Entscheidung der Amerikaner könnte hier durchaus als Vorbild genommen werden.

    Bild im Header: Pexels, pixabay

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