ethice Gründerin Petra Mazur
Es ist Zeit, dem Leiden der Tiere ein Gesicht zu geben!
Über einen netten Interviewpartner wurde mir vor Kurzem Petra Mazur, Gründerin des Labels ethice und kreativer Kopf des ethice Online-Shops vorgestellt.
"Mit der Frau müssen Sie ein Interview machen, Sie hat Interessantes zu erzählen!"
Gesagt getan, ich schrieb Petra an und hatte schon am nächsten Tag eine sehr nette Antwort mit einer Zusage im Postfach,
ethice ist derzeit noch ein gemeinnütziger Verein, in naher Zukunft soll die Marke als Non-Profit-Unternehmen weitergeführt werden. ethice ist das lateinische Wort für Ethik. Dahinter steckt ein Shop für alle, die sich friedlich gegen Unrecht und Leid auflehnen und dem Leiden ein Gesicht geben möchten.
Verkauft werden in Petras Shop u. a. Taschen, Rucksäcke und PKW-Folien mit Tierschutzaufdrucken. Unterstützt wird vor allem der Kampf gegen Tiertransporte und Massentierhaltung. Die erzielten Verkaufserlöse werden zu 100% an Tierschutzorganisationen und -Vereine wie z. B. Überlebenshöfe oder Tierauffangstationen gespendet.
Anne: Hallo Petra! Vielen Dank, dass du dir die Zeit für unsere Unterhaltung nimmst! Wie geht es dir heute?
Petra: Hallo Anne, danke es geht mir gut und ich freue mich über Dein Interesse an ethice.
Die Menschen wieder zum Fühlen bringen
Anne: Liebe Petra, wie bist du auf die Idee gekommen, ethice zu gründen?
Petra: Ich wollte dem Leiden unbedingt ein Gesicht geben. Ich selbst hatte viele Jahre Tiere gegessen und dabei alles, was damit zusammenhängt erfolgreich verdrängt. Ich dachte, und ich denke auch noch heute so, dass wir dem Fleisch (der Milch, den Eier, dem Pelz usw.) wieder ein Gesicht geben müssen und glaube, dass wir am erfolgreichsten für die Tiere kämpfen können, wenn wir die Menschen wieder zum Fühlen bringen, sie daran hindern zu verdrängen.
Anne: Gab es noch weitere Gründungsmitglieder?
Petra: Ja, wir waren insgesamt zu sechst.
Anne: Wie kam es zu dem Namen? Habt ihr lange überlegt, oder war er gleich da? Die Idee ist ja wirklich super und er prägt sich toll ein, wenn man ihn einmal gehört hat!
Petra: Ich habe bei der Gründungsversammlung verschiedene Namensvorschläge gemacht, ethice war nicht einmal mein Favorit, aber ich wurde überstimmt. Heute freue mich über den Namen, wenn auch kaum jemand etwas damit anzufangen weiß, geschweige denn sich traut ihn auszusprechen.
Anne: Wie viele Menschen arbeiten heute an ethice?
Petra: Wenn ich bei einem Straßenfest einen Stand habe, helfen mir Ines, Danny und Norbert. Alles andere mache ich.
Anne: War Tierschutz für dich schon immer das Thema Nummer eins?
Petra: Nein, leider nicht. Ich erinnere mich, dass ich selbst einmal geglaubt habe, Tiere seien zum Essen da. Ich schäme mich heute sehr dafür, aber er war so.
Anne: Gab es eine Schlüsselsituation?
Petra: Ich denke, das Leben ist oftmals voll mit diesen kleinen Schlüsselmomenten, ähnlich wie das bekannte Fass, das irgendwann voll ist. Aber der entscheidende Tropfen für dieses Fass war ein Video, das die Schlachtung eines jungen Rindes gezeigt hat. Dieser Film ist fast 30 Jahre her und ich habe die Bilder noch heute genau vor Augen. Und mit dieser Erinnerung an dieses Video steigt auch das gleiche Entsetzen wieder in mir hoch.
Anne: Du lebst wie ich vegan. Seit wann?
Petra: Genau kann ich es gar nicht sagen, da es ein Prozess war, der mit der Gründung des Vereins 2007 begann. Gut zwanzig Jahre war ich überzeugt, vegetarisch würde schlicht reichen. Aber wenn ich ehrlich bin, war ich wohl in diesen vielen Jahren nur einfach nicht bereit, wirklich hinzusehen, weil ich die Konsequenzen nicht leben wollte.
Anne: Wie kann man ethice unterstützen?
Petra: Indem man unsere Artikel kauft. Spenden brauchen wir keine, da verweise ich gerne an all die Lebenshöfe, die oftmals finanzielle Sorgen haben.
Die meisten Menschen sind noch fähig Mitgefühl zu empfinden
Anne: Erzähl mir ein bisschen was über Euer Konzept!
Petra: Nun, wie ich schon angedeutet habe, möchte ich mit den Motiven die Menschen daran hindern zu verdrängen. Ich glaube sicher, dass die meisten Menschen noch fähig sind, Mitgefühl zu empfinden, aber dazu muss muss man sie überhaupt erst zum Fühlen bringen. Das erreiche ich, indem ich sie mit den Konsequenzen ihres Tuns konfrontiere.
Mir wird immer wieder vorgeworfen, dass ich mit den Motiven zu aggressiv wäre und nur das Gegenteil erreiche. Das verwundert mich jedes Mal, denn das würde ja bedeuten, die Menschen sehen in die traurigen Augen eines Tieres (auf meiner Tasche) und denken sich "jetzt erst recht?!". Nein, im Gegenteil, ich selbst laufe und fahre seit Jahren mit diesen Motiven durchs Leben und kann das ganz und gar nicht bestätigen, im Gegenteil. Die Menschen haben mich oft angesprochen und ich hatte dadurch Zeit, für die Tiere zu sprechen. Es waren meist sehr gute (und teilweise richtig lange) Gespräche, in denen ich gespürt habe, dass die Menschen sehr wohl noch mitfühlen können.
Tatsächlich glaube ich, dass ich so viel effektiver Tierrechtsarbeit leisten kann, als z. B. durch die Verteilung von Flyern auf der Straße. Die Menschen müssen bereit sein, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Und sie müssen Zeit haben bzw. bereit sein, sich diese Zeit zu nehmen. Die Flyer landen zum größten Teil auf der Straße und in den Papierkörben. Das ist wirklich für alle Beteiligten frustrierend. Wenn ich jedoch so eine Tasche oder eine Magnetfolie verwende, signalisiere ich Redebereitschaft, sende eine Botschaft aus und der Betrachter kann mich ansprechen, wenn er zu einem Gespräch bereit ist. Dann gibt man mir auch die Zeit, die ich brauche, um all meine Argumente vorzubringen. Auch, wenn die Menschen mich nicht auf mein Motiv ansprechen, das Bild und die Botschaft bleibt in ihrer Erinnerung.
Ich musste sehr viel Bilder ansehen, bevor ich ich auf die Motive gestoßen bin, die ich heute verwende. Ich habe immer nach Bilder gesucht, auf denen man die Traurigkeit, den Schmerz und die Angst in den Augen sehen kann. Das sind die Bilder, die berühren und in unseren Gedächtnissen bleiben. Es geht mir nicht darum zu provozieren, auch wenn mir genau das immer nachgesagt wird.
Ich will, dass die Menschen sehen, was unser Konsum für grausame Folgen hat
Ich möchte einfach nur, dass die Menschen sehen, was unser Konsum für grausame Folgen hat. Ich glaube, dass ich dauerhaften Frieden nur über die Herzen der Menschen erreiche. Wahrscheinlich fehlt den meisten sogar jede Phantasie, um sich auch nur annähernd auszumalen, wie viel Leid es um uns herum gibt. Ich glaube nicht, dass es reicht, diese "Dinge" anzusprechen, wir müssen sie sichtbar machen. Bilder haben eine Macht, die ich unbedingt für die Tiere nutzen möchte. Worte können berühren, ohne Frage, aber Bilder bleiben in unserem Gedächtnis. Der Verbraucher (was für ein Wort in diesem Zusammenhang…) hat es in der Hand, ihn muss ich erreichen. In seinem Herzen muss ich das Martyrium der Tiere fühlbar machen.
Die Werbung, die Politik, der Verbraucher selbst - Alle malen sich das Leben einfach in den Farben, die sie gerade brauchen. Hauptsache das Tier wird als Konsumgut akzeptiert. Überall ist man bemüht, dieses "heikle" Thema behutsam anzugehen. Aber dieses Thema ist nicht behutsam, schon gar nicht für die Tiere! Wieso brauche ich Mut zu zeigen wie es wirklich ist? Es wäre für mich Verrat, das Dasein der Tiere in konsequent freundlichen Bildern darzustellen, nur um den Betrachter zu schonen. Genau das führt dazu, dass die Menschen sich sagen "wieso? Es hatte doch ein gutes Leben."
Die Welt ist voll von Menschen, die für ein paar Euro bereit sind, die grausame Realität unserer Tiere zu beschönigen, zu verleumden oder zu verhöhnen. Ich möchte wenigstens annähernd zeigen, wie es wirklich ist. Es ist schwierig, ein Bild zu finden, dass das Leiden zwar nicht Schönt, aber den Betrachter auch nicht derart abstößt, dass er gleich wieder wegsieht. Um solche Bilder habe ich mich zumindest bemüht. Ich habe auch eine Zeit lang mit mir gerungen, ob ich überhaupt Tiere zeigen sollte, die einfach nur fröhlich in die Kamera schauen, doch auch diese Bilder haben ihre Wirkung und somit ihre Berechtigung.
Der traurigen Realität der Tiere ein Gesicht geben
Besonders freue ich mich über die Menschen, die den Mut haben, vorherrschenden Konventionen zum Trotz der traurigen Realität der Tiere ein Gesicht zu geben.
Die ethice-Artikel sind letztlich ein stummer Protest und sicher auch eine Rebellion gegen das allgegenwärtige Schweigen, denn Schweigen bedeutet einverstanden zu sein. Jede Auflehnung dagegen bedeutet, sich für alle sichtbar einer Minderheit anzuschließen, um zu kämpfen, woran man glaubt. Das braucht Mut und Kraft. Und genau deshalb sind diese Menschen, die ungeachtet der Folgen für sie selbst, für Andere auf die Straße gehen, um zu protestieren und zu kämpfen, die Helden unserer Zeit. Vielleicht mag das für den Einen oder Anderen kitschig klingen, aber das ist genau das, was ich denke. Und dieses Interview ist für mich die beste Gelegenheit, all diesen Aktivisten meinen Respekt auszusprechen.
Anne: Wer designt deine Taschen und Rucksäcke. Machst du das alles selbst?
Petra: Naja, designen klingt so hochtrabend… Ich suche mir Fotos, ein paar davon sind sogar von mir selbst fotografiert und versehe diese dann mit Texten. Du kannst dir nicht vorstellen, wie häufig ich die Diktierfunktion von meinem Handy verwende, weil ich oft, wenn ich unterwegs bin, über Texte nachgrüble (lacht).
Beim Drucken haben wir die Problematik, dass jeder Artikel andere Maße hat, was bedeutet, Text und Bild müssen für jeden Artikel mit Hilfe meines Bildbearbeitungsprogramms neu angelegt werden.
Im Anschluss, werden die Artikel dann nur noch bedruckt und direkt von der Druckerei an den Kunden versandt. Dann habe ich noch Taschen von Petra Göller, die sogenannten Göllerbags, Handarbeit aus Hamburg. Petras Taschen sind ein Traum, leider kann ich sie nicht in den Onlineshop einfügen. Diese Taschen verkaufe ich daher nur an Ständen.
Anne: Das mit Diktierfunktion ist super! Die benutze ich auch immer häufiger für meine Artikel! Früher habe ich immer alles auf einen Block geschrieben. So geht es viel leichter und man vergisst nichts mehr (lacht). Die Göller-Bags habe ich auch schon auf der Seite von Petra Göller bewundert, die sehen wirklich stark aus. Wo werden denn die anderen ethice-Sachen hergestellt?
Petra : Die anderen Sachen werden in den neuen Bundesländern bedruckt. Die Fertigung der Nylontaschen und Rucksäcke selbst ist in China. Ein entsprechendes Produkt gibt es meines Wissens nicht aus deutscher Produktion.
Anne: Kann man auch eine Idee bei dir einreichen, wenn man sich ein bestimmtes Design wünscht?
Petra: Spezielle Einzelanfertigungen habe ich früher öfter mal gemacht, aber dafür fehlt mir heute schlicht die Zeit, weil es zu viele Anfragen geworden sind. Meine Arbeit für ethice ist nebenberuflich.
Ethice macht sich gegen Massentierhaltung stark
Anne: Wo kann man deine Tierschutzkollektion kaufen?
Petra: An den Ständen und im Onlineshop1. Da wir immer wieder zu Straßenfesten in ganz Deutschland eingeladen werden, was wir leider nicht schaffen, bieten wir gemeinnützigen Vereinen die Möglichkeit, bei uns im Shop zum Selbstkostenpreis einzukaufen. So können unsere Artikel überall zu Gunsten der Tiere verkauft werden. Leider wird das noch wenig genutzt, was sicher darin begründet ist, dass ethice immer noch nicht bekannt genug ist.
Anne: Gibt es neben den Themen Massentierhaltung und Tiertransporte noch weitere Bereiche, für die sich ethice stark macht?
Petra: Nun, wir bemühen uns, den Menschen insgesamt zu vermitteln, dass alle Tiere fühlende und leidensfähige Lebewesen sind. Aber es stimmt, unser Hauptaugenmerk gilt der Massentierhaltung und alles, was damit zusammenhängt. Daneben haben wir noch Jagd- und Pelzmotive.
Anne: Viele vertreten ja die Meinung, dass es die Menschen eher abschreckt und vom Veganismus fernhält, wenn mit plakativer Sprache und großen Bannern dafür geworben wird. Die Aufdrucke auf deiner Kollektion sind ja zum Teil schon ziemlich plakativ, ich denke beispielsweise an das Bild mit der weinenden Frau, die die Schweinenase durch das Gitter des Tiertransporters streichelt. Wie siehst du das? Plakative T-Shirts ja, aber in Gesprächen eher zurückhalten? Oder sollte man immer offen über alles reden?
Petra: Das gemalte Bild, das du ansprichst, habe ich von einer wundervollen Künstlerin namens Anna Hammer hier aus Springe anfertigen lassen. Es ist nach einem Foto entstanden, das ich mal auf Facebook gefunden habe. Als ich damals dieses Foto sah, habe ich sofort meinen eigenen Schmerz darin gesehen. Dieses Foto zeigte genau, was ich jedes Mal empfinde, wenn ich einen Todestransporter sehe. Es hat mich derart berührt, dass ich es nicht mehr vergessen konnte. Und da es mir nicht gelungen war, den Urheber dieses Bildes ausfindig zu machen, bat ich Anna kurzerhand, ein solches Bild für mich zu malen. Es ist verrückt, aber es tat gut, meine Gefühle mal in einem Bild dargestellt zu sehen. Mit diesem Bild konnte ich auch endlich wieder weinen. Worte sind oft missverständlich, dieses Bild aber zeigt genau, was ich fühle. Und ganz sicher, was viele andere Menschen auch empfinden.
Mit plakativen Motiven Aufmerksamkeit erregen
Ja, das Konzept ist, mit plakativen Motiven Aufmerksamkeit zu erregen, um dann - so freundlich und verständlich wie möglich - mit den Menschen zu reden. Das fällt, das gebe ich offen zu, nicht immer leicht, da die Gegenargumente oft ermüden und die Gesprächspartner nicht selten schnell erhitzt sind. Trotzdem ist es wichtig, immer freundlich zu bleiben, sonst erreicht man nur das Gegenteil.
Anne: Welche Aktion, den Tierschutz betreffend, hat dich bisher am meisten beeindruckt?
Petra: Du wirst lachen, mich beeindrucken alle. Ich bin immer gerührt, wenn ich Menschen sehe, die sich für Tierrechte einsetzen. Mit am beeindruckendsten finde ich immer die Aktionen von animal equality2, bei denen die Aktivisten so liebevoll die toten Tiere in den Händen halten, da muss ich immer schlucken. Ganz großartige Aktionen!
Anne: Setzt du dich auch noch in weiteren Bereiche für den Tierschutz ein? Bist du Mitglied in einer Organisation? Unterstützt du Demonstrationen?
Petra: Oh ja, ich bin Mitglied bei einigen Organisatoren. An Demonstrationen nehme ich leider nur selten teil, da ich zeitlich immer sehr eingebunden bin.
Anne: Wie erklärst du dir die Tatsache, dass in der heutigen Welt die einen Tiere geliebt und gestreichelt werden, ja sogar bei uns im Bett schlafen dürfen und die anderen erniedrigt, gefoltert und getötet werden? Warum unterscheiden wir da? Es gibt doch gar keinen Unterschied. Ich kann zumindest keinen erkennen.
Petra: Anne, diese Antwort werde ich dir schuldig bleiben müssen, ich weiß es nicht. Wir haben mal in Hannover an einem Stand (angebliches) Hunde- und Katzenfleisch angeboten. Die Passanten sind regelrecht ausgeflippt. Wir wurden bedroht, beschimpft und es flossen einige Tränen. Um Schweine, Rinder, Hühner oder Schafe hat noch nie einer vor mir auf der Straße geweint… Trotzdem war es mit eine der besten Aktionen, die ich mitgemacht habe, weil wir gute Gespräche führen konnten. Selbstverständlich haben wir die Passanten auch immer am Ende darüber informiert, dass in den Dosen nur Sauerkraut ist und die Etiketten gefälscht sind.
Das Leben mit Tieren bedeutet Verantwortung
Anne: Deine Meinung zum Thema Haustierhaltung:
Petra: Jeglicher Erwerb von Tieren muss verboten werden. Wer sich hingegen einen Hund oder Katze wünscht: Die Tierheime und die Straßen sind voll von Tieren, die dringend Hilfe brauchen! Ich arbeite beruflich mit Hunden und habe auf meiner Seite3 dazu deutlich Stellung genommen. Mir ist wichtig, dass wir aufhören uns Tiere zu holen, einzig damit es uns gut geht. Das Leben mit einem Tier zu teilen, bedeutet Kompromissbereitschaft und vor allem Verantwortung.
Anne: Hast/hattest du selbst Haustiere?
Petra: Ja, bei mir lebt ein Hund.
Anne: Eine Sache, die einfach jeder Mensch tun sollte/kann, um die Rechte der Tiere zu stärken?
Petra: Nun, jeder Mensch wird nicht funktionieren, weil nicht jeder bereit ist, dem Tier überhaupt Rechte einzuräumen. Aber mein Wunsch wäre es, dass all diejenigen, die verstanden haben, dass Tiere das gleiche Recht auf Leben haben, wie Menschen, sich trauen das laut zu sagen. Wir Tierrechtler sind nur eine Handvoll, gemessen an der Opposition, um so wichtiger ist es, das wir uns trauen.
Anne: Was kann man tun, um noch mehr Leute für den Tierschutz und den Veganismus zu sensibilisieren?
Petra: Puh, gute Frage, die stelle ich mir auch oft. Nun, ich denke, ich muss sie zum Fühlen bringen.
Anne: Ein Blick in die Zukunft. Wie geht es weiter mit ethice? Wird es weitere Projekte geben? Was steht als nächstes auf dem Programm?
Petra: Die nächste Baustelle ist, dass der Verein wohl aufgelöst werden muss, da wir mittlerweile zu hohe Einnahmen haben und damit gegen gängiges Recht verstoßen, auch wenn der Erlös zu 100 % den Tieren zugutekommt. Das hat mich tatsächlich schlaflose Nächte gekostet, weil ich nicht wusste, wie es weitergehen sollte. Aber Carina, eine Steuerberaterin, wird mir helfen, ethice in ein Non-Profit-Unternehmen umzuwandeln.
Des Weiteren hoffe ich, dass künftig mehr Organisationen auf uns zukommen, um unsere Artikel in Eigenregie zu verkaufen. Wahrscheinlich muss sich erst einmal herumsprechen, dass sich unsere Artikel gut verkaufen, was ja unsere Spendenzahlen auch belegen. Was ich aber heute schon mit Sicherheit sagen kann ist, dass weitere Motive folgen werden. Zudem werden wir nächstes Jahr auch versuchen, auf Straßenfesten in den neuen Bundesländern präsent zu sein.
Anne: Liebe Petra, vielen Dank für das nette Interview! Es hat mir sehr großen Spaß gemacht! Sag Bescheid, wenn es Neues gibt, dann berichte ich natürlich gerne darüber!
Petra: Liebe Anne, ich danke Dir!!!
Fotos: Petra privat, ethice