Soundsvegan Logo

soundsvegan.com

    "Feeding Tomorrow"

    Neue Food-Doku ruft zu nachhaltiger Lebensmittel-Produktion auf

    Filmtipp von Anne
    25.01.2024 — Lesezeit: 3 min
    "Feeding Tomorrow"
    Bild/Picture: © Feeding Tomorrow

    Woher stammen die Lebensmittel, die wir täglich zu uns nehmen? Welche Wege haben sie hinter sich und wie funktioniert unser modernes Ernährungssystem insgesamt? Diesen Fragen geht die neue Dokumentation, die Ihr ab sofort auf Prime und Apple TV streamen könnt, nach. Die Details, welche die Filmcrew bei ihrer Arbeit ans Tageslicht beförderten, sind erschreckend und lassen einen das eigene Handeln noch einmal hinterfragen.

    Es geht im Film um die Menschen, die unsere Lebensmittel anbauen und um diejenigen, die sie konsumieren. Landwirt Mark Shepard sagt in der Dokumentation:

    "'Feeding Tomorrow' bedeutet, dass die Menschen, die Lebensmittel anbauen, und die Menschen, die Lebensmittel essen, zusammenarbeiten, um die gesamte Ökologie des Planeten zu verändern."

    Was eigentlich logisch sein sollte, ist weltweit ziemlich aus den Fugen geraten. Wer mit dem Film tiefer eintaucht und dabei die Herkunft seiner Nahrung verfolgt, beginnt sein Handeln zu überdenken. Soviel schon mal vorab: Moderner, regenerativer und biologischer Anbau ist einer der größten und wirksamsten Hebel unserer Zeit – im Hinblick auf die Nahrungssicherheit und den Klimawandel.

    Moderner, ökologischer Anbau ist wichtig

    Der Film, der seit zwei Tagen auf den oben genannten Streaming-Plattformen verfügbar ist, gewann innerhalb kürzester Zeit zahlreiche Awards – unter anderem den Preis für den besten Dokumentarspielfilm beim Ceres Food Film Festival. Die Doku nimmt die Zuschauer*innen mit auf die Reise durch das Ernährungssystem unseres Zeitalters.

    Dabei offenbaren sich schockierende Details im Hinblick auf die Zerstörung unterschiedlicher Ökosysteme, den außer Kontrolle geratenen Klimawandel und nicht zuletzt die menschliche Gesundheit. Doch es geht nicht nur um die negativen Seiten. Im Fokus stehen vor allem die wirkungsvollen Lösungen, die sich uns bieten – zusammen mit dem Aufruf, die Ärmel hochzukrempeln und sie zu nutzen, um das Lebensmittelsystem zu reparieren und zu modernisieren.

    Die Viehzucht und ihre verheerenden Auswirkungen

    "Feeding Tomorrow" Screening. Bild/Picture: Feeding Tomorrow Instagram
    "Feeding Tomorrow" Screening. Bild/Picture: Feeding Tomorrow Instagram

    Die Züchtung und Haltung von "Nutztieren" sind, Stand heute, für 14,5 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Hinzu kommt, dass die zunehmende Entwaldung für den Futtermittelanbau den Klimawandel immer stärker vorantreibt. Auch diese beiden Punkte werden in "Feeding Tomorrow" zum Thema.

    Der industrielle Ackerbau verdrängt die natürliche Vegetation bis zur völligen Zerstörung macht schonende, traditionelle Anbauweisen unmöglich. Die Böden trocknen aus und sind immer weniger fruchtbar, durch die riesigen Monokulturen kommt es zu Erdrutschen und Dürre. Die Bodenqualität wird immer schlechter, die Nährstoffen können nicht mehr gespeichert werden, Samen keimen nicht und Pflanzen wachsen nicht mehr.

    Gesunde pflanzliche Ernährung unterstützen die Heilung

    Die Ernährungsexpertin Lisa McDowell, die im Film ebenfalls einen Auftritt hat, begleitet die Filmcrew auf ihre Krankenhausfarm – das erste funktionierende Projekt dieser Art. McDowell baute es auf, um die medizinischen Vorteile pflanzlicher Lebensmittel zu demonstrieren.

    Genau wie ihr Mitstreiter Shepard möchte sie das Bewusstsein für die Wichtigkeit hochwertiger pflanzlicher Nahrungsmittel, die unter umweltfreundlichen Bedingungen angebaut werden, in der Bevölkerung wecken. Die "Feeding Tomorrow" Crew stellt die beiden Aktivist*innen dafür zu Recht ins Rampenlicht. Durch die beiden leuchtenden Beispiele zeigt der Film, wie wir unsere Lebensmittelsysteme dauerhaft und zum Vorteil für die gesamte Weltbevölkerung umstrukturieren können. Hin zu besseren und größeren Erträgen, weg von den ausbeuterischen, auf maximalen Gewinn getrimmten Monsterfarmen und Monokulturen.

    Gesunde vegane Lebensmittel unterstützen so nicht nur die Heilung einzelner Individuen, sondern die des gesamten Planeten. Wenn wir jetzt damit beginnen, die Tierzucht schrittweise herunterzufahren und Felder in Zukunft nachhaltig zu bewirtschaften, können wir aktiv gegen den Welthunger vorgehen und das Klima schützen. Wertvolle Pflanzennahrung nicht erst an Tiere zu verfüttern, sondern direkt für den Verzehr anzubauen, ist dabei ein wichtiger Baustein. Wird hierbei noch zu nachhaltiger Landwirtschaft gegriffen, sind wir auf einem sehr guten Weg. Auch das kommt in "Feeding Tomorrow" zur Sprache.

    Die Politik spielt eine wichtige Rolle

    Auch, dass es hier natürlich nicht nur auf die Bevölkerung ankommt, sondern vor allem auch die Politik mitspielen muss, ist ein wichtiger Aspekt, der in der Doku nicht zu kurz kommt. "Feeding Tomorrow" entstand in Zusammenarbeit mit dem American Farmland Trust, dem National Resource Defense Council und Regenerate America. Alle drei Initiativen kämpfen für die Änderung des US-amerikanischen Farm Bill. Dabei handelt es sich um das Gesetz, das die Lebensmittel-Produktion in den USA bestimmt. Ihr Ziel ist es dabei vor allem, regenerative Landwirtschaft im ganzen Land möglich zu machen. Gute PR für ihren Aktivismus, zu dem der Film ganz klar zählt, ist hier ein wichtiges Bindeglied, das entscheidend zur Veränderung der Nahrungssysteme beitragen kann – weit über Amerika hinaus.

    Ein Aufruf zu nachhaltigerer Landwirtschaft

    "Feeding Tomorrow" ist ein Aufruf zu einem achtsamen Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen. Die Doku zeigt, dass es nicht so bleiben muss, wie es ist und schon erste Schritte in die richtige Richtung eine große Wirkung erzielen können. Landwirt Shepard zeigt im Film seinen Ansatz.

    Das Filmteam wurde unter anderem durch seine revolutionäre Arbeit auf Shepard aufmerksam. Er machte sich in den USA einen Namen, indem er eine in die Jahre gekommene Farm in Wisconsin in eine der modernsten Permakultur-Anlagen Nordamerikas verwandelte. Er entschied sich bewusst dagegen, das Land um seine Farm durch aggressive Agrarwirtschaft auszubeuten. Er legt seine Beete auf nachhaltige Weise an und sorgte mit seinem durchschlagenden Erfolg weltweit für Aufsehen.

    Feeding Tomorrow – Offizieller Trailer

    © 2024 · soundsvegan.com · Anne Reis