One Of Them – "Excogitation"

Auf Artificial Owl Recordings ist heute eine ganz besonders schöne neue Ambient-EP erschienen: "Excogitation" von One Of Them holt uns in diesen ungewissen und trübseligen Zeiten alle auf den Teppich zurück und lässt uns über das reflektieren, was war und was kommen wird.

Die EP gibt es als 12"Vinyl, als Kassette oder über Bandcamp. Yoyaku Distribution vertreibt sie weltweit für das New Yorker Indielabel Artificial Owl. Ich verlinke Euch Bandcamp unten, dann könnt Ihr gleich mal reinhören – es lohnt sich, das sage ich Euch!

Nach einem Feature in der Ambient Focus Show auf Radio BBC6 (die ich Euch hiermit ebenfalls ans Herz lege, falls Ihr sie noch nicht gehört habt) erscheint "Excogitation" nun endlich offiziell. Es handelt sich dabei um die vierte Veröffentlichung von Niko Dalagelis aka One Of Them.

Plastische Klangbilder

Auf der EP findet Ihr zwei ätherische und atmosphärische Ambient-Stücke – traumhaft, verspielt und wie gemacht für die kommende ruhige Jahreszeit. Mit der A-Seite ("Excogitation 1") zeichnet Niko ein plastisches Bild von schneebedeckten Landschaften, unter denen sich die Welt von ihren Verletzungen erholt. Ihre Bewohner sammeln neue Energie und warten auf den Frühling, um mit neuen Ideen und frischem Tatendrang neu zu beginnen.

Die B-Seite fügt sich nahtlos in das Bild ein und spinnt die Geschichte weiter. Die Wege verzweigen sich und erkunden neue Landschaften.

Die Klangtexturen, die der Musiker vereint, sind vielschichtig und spannend, erforschen das Spiel von Raum und Zeit, Licht und Dunkelheit. Tasten, Synths, Glockenspiele und hier und da eine angedeutete Klarinette fügen sich zu einem fantasievollen Strauß zusammen.

Ein transzendentales Hörerlebnis

Als Basis für seine EP verwendete One Of Them eine zufällige Sequenz, ausgelöst von einem SH-01A und einem Digitone. Er möchte damit den Fokus der Zuhörer*innen bewusst nach innen lenken.

Beim Hören sollen wir uns mit unseren Gedanken und Gefühlen auseinandersetzen. Was ganz wunderbar funktioniert. Auf mich haben die beiden, jeweils etwas mehr als 23-minütigen, Stücke eine meditative Wirkung. Was mich wirklich fasziniert: Erst nachdem ich meine Eindrücke beschrieben hatte und von den Gedanken an die Zukunft und die Vergangenheit sowie den Winter und den Frühling schrieb, las ich die Pressemitteilung zur EP und musste feststellen: auch hier ist die Rede davon!

Das klingt doch geradezu transzendental, oder? Der Künstler möchte uns auf eine heitere Klangreise entführen und eine harmonische Verbindung zwischen dem Geist und der Musik herstellen – inspiriert von einer unkonventionellen Denkweise.

Ich bin überrascht, geflasht und gleichzeitig entspannt. Das mit der Entführung und der Klangreise hat bei mir definitiv funktioniert – wow!

Niko Dalagelis fasst "Excogitation" übrigens so in Worte:

"Ich habe versucht, ein Tor zu einem Zustand glückseliger Selbsterkundung zu öffnen. Durch bezaubernde Klänge, beruhigende Atmosphären und kontemplative Nuancen wirkt dieses Werk als auditiver Katalysator, der eine Verbindung zwischen dem Bewusstsein des Zuhörers Bewusstsein und der musikalischen Erfahrung."

Das klingt gut oder? Ist es auch und es tut auch gut. Hört es Euch am besten auch gleich an!