Ugandas vegane Schule gewinnt Award
Tierrechte und Klimaschutz auf dem Lehrplan
Ugandas erste vegane Schule hat jetzt von der Teach Kind Abteilung von PETA den Compassionate School Award verliehen bekommen. Die Tierrechts-Organisation bedankt sich damit für den Einsatz der Grundschule, in der die Schüler*innen vegane Mahlzeiten erhalten und lernen, wie man mitfühlend mit großen und kleinen Arten umgeht und mit ihnen im Einklang lebt.
Die Atlas Vegan Community School liegt im Kassandra District in Rwamagabo Village. Die Kinder, die dort unterrichtet werden, wohnen in Kafuuda, Lwabaazza, Busuula und Kirundi. Sie würden laut Aussage der Schule sonst keine Bildung erhalten.
Mit im Preis der Division für humane Bildung bei PETA ist eine Kiste mit kostenlosen Unterrichtsmaterialien – unter anderem für den "Share the World"-Empathieunterricht sowie eine Spende in Höhe von 1.000 US-Dollar, welche die Schule, die für Lebensmittel und Verbrauchsmaterialien ausgeben kann.
Die vegane Schule bereitet die Kinder auf das Leben vor
Die vegane Schule bereitet die Kinder auf das Leben vor. Bild/Picture LUV4ALL
Ins Leben gerufen hat die vegane Schule die Charity-Organisation LUV4ALL1. In der Atlas Vegan Community School lernen die Kinder einen rücksichtsvollen Umgang mit allen Lebewesen und der Umwelt. Der Lehrplan ist speziell an Uganda angepasst. Dort breiten sich die Schlafkrankheit, an der sich Menschen durch den Stich der Tsetse-Fliege anstecken und andere Zoonosen immer rasanter aus. Die Menschen dort sind von den Auswirkungen der Klimakatastrophe nicht nur damit schon heute direkt betroffen. Ein Hauptgrund dafür liegt in der Fleisch-, Milch- und Eierindustrie.
Die Kinder erfahren in der Atlas Vegan Community School, wie sie durch einen veganen Lebenswandel nachhaltig zu einer gesünderen Welt und zum Klimaschutz beitragen können. Auch der Punkt Lebensmittelverschwendung durch Tierausbeutung steht auf dem Lehrplan. Die Schule erklärt das so:
"Wer sich ausschließlich vegan ernährt, verschont nicht nur jedes Jahr zahlreiche Tiere, er*sie verringert auch seinen*ihren CO2-Ausstoß dramatisch und hilft dabei, zukünftige Pandemien zu verhindern."
Viele Forschenden schreiben COVID-19, BSE, Ebola, SARS, die Vogelgrippe und die Schweinegrippe vor allem der Haltung und Schlachtung von Tieren zu. Zahlreiche Dokumentationen zeigen, wie die Tierhaltung uns krank macht.
"Wir können die Zoonosen nur durch den Verzicht auf tierische Lebensmittel stoppen"
Die vegane Schule befindet sich im Aufbau. Bild: LUV4ALL
Auf der offiziellen Schulwebseite sprechen sich die Gründer⋆innen der Institution für eine nachhaltige, vegane Zukunft aus:
"Wenn wir es nicht schaffen, die Menschen – nicht nur unsere eigene Gemeinde, sondern die ganze Welt – dazu zu bringen, sich von der Tierhaltung loszusagen, werden die Krisen niemals aufhören. Es wird dann immer schlimmer werden.
Jedes Jahr müssen wir uns mit neu aufkommenden Infektionskrankheiten beschäftigen, die durch die Zucht, Haltung und Schlachtung von tierischen Sklaven entstehen."
Neben den Zoonosen ist der Klimaschutz der zweite wichtige Grund für die Gründung der Schule. Hinzu kommt der Kampf gegen den Welthunger. Auf der Webseite heißt es:
"Mit dem veganen, biologischen Anbau können 14.665 Kilogramm Lebensmittel pro Hektar gewonnen werden. Bei der Gewinnung von tierischen Lebensmitteln sind hingegen gerade mal 349 Kilogramm möglich. Die Umwandlung von Tierfarmen in Ackerbaubetriebe ist daher dringend notwendig, wenn wir den Welthunger stoppen möchten."
Die Schule arbeitet derzeit noch am Ausbau ihrer Infrastruktur. Im Moment gibt es einige temporäre Klassenräume, in denen die Lehrer⋆innen ihre Schüler⋆innen unterrichten.
"Mit pflanzlichen Lebensmitteln werden viel mehr Menschen satt"
Das Ziel der Atlas Vegan Community School ist es, dass die Kinder aufblühen, glücklich sind und einer glücklichen Zukunft entgegenblicken können. Um das zu erreichen, unterstützt sie die Kinder, fördert die Liebe fürs Lernen und ermutigt sie, neue Wege zu gehen, um sich ein gutes Leben aufzubauen.
"Wir wollen, dass sie verantwortungsvoll und ehrlich im Sinne der Gemeinschaft handeln, mitfühlend und rücksichtsvoll."2
Durch die nahrhaften veganen Gerichte, welche die Kinder in der Schule zu sich nehmen, lernen sie einen gesunden Umgang mit Nahrungsmitteln. Zudem erfahren sie, wo die Zutaten auf ihren Tellern herkommen – sie sollen lernen, Verantwortung für die Lebensmittelversorgung zu übernehmen. Aus diesem Grund säten und ernteten sie auf einem Acker neben der Schule gemeinsam mit ihren Lehrer⋆innen Bohnen. Sie werden jetzt in der Schulküche nach und nach verarbeitet.
Bilder/Pictures: LUV4ALL