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    Playlist März 2022

    Von Cult of Luna bis Madrugada

    Beitrag von Anne
    24.02.2022 — Lesezeit: 6 min
    Playlist März 2022

    Er ist da! Habt Ihr ihn gesehen? Der Frühling steht direkt vor der Tür und klopft an! Um dieses grandiose Ereignis zu feiern und natürlich, weil wieder ein Monat zu Ende geht, habe ich heute wieder 12 besondere Songs für Euch. Zusammengestellt habe ich sie, wie alle vier Wochen, gemeinsam mit meinen beiden Lieblings-Musiknerds.

    Die Playlists für Spotify und iTunes findet Ihr wie immer ganz unten unter den Videos und unseren Anmoderationen. Und jetzt wünsche ich Euch ganz viel Spaß mit der Musik.

    Cult of Luna – "Into the Night" vom Album "The Long Road North"

    Den Opener unserer Liste hat diesen Monat Matze ausgewählt. Er stammt vom neuen Cult of Luna Album "The Long Road North" und wird auf jeden Fall Geschichte schreiben. Matze sagt:

    "Von 'The Long Road North' haben wir schon vor zwei Monaten berichtet und eine Vorauskopplung präsentiert. Jetzt ist das Album erschienen. Ich hatte zugegebenermaßen sehr hohe Erwartungen und was soll ich sagen? Sie wurden voll und ganz erfüllt. Die Platte weist alle musikalischen Elemente der Vorgänger auf, kann also eher als Evolution als als Revolution bezeichnet werden, was in diesem Fall aber gut ist. In jeder Note spürt man die Intensität, die die Schweden in ihre Musik und in die Produktion gelegt haben. Das zieht sich durch bis in das Artwork der LP: Es wartet mit das Augmented Reality Überraschungen auf. 'Into the Night' ist das ruhige Stück auf der Platte – eine schöne Tradition der Band. Es kommt nicht weniger intensiv rüber, als die anderen und wartet mit einem starken Schluss auf."

    Zeal & Ardor – "Golden Liar" vom Album "Zeal & Ardor"

    Auch dieser Song kommt aus Matzes persönliche Favoritenliste. Über "Golden Liar" von Zeal & Ardor sagt er:

    "Vom neu erschienenen Zeal & Ardor Album haben wir schon einige Stücke gehört. Schließlich hatte die Band einen Teil davon bereits als EP veröffentlicht. Das Album ist aber noch mal eine ganz andere Hausnummer. Mindestens genauso massiv, wie 'The Long Road North', das am gleichen Tag erschien, wandert die gesamte Platte zwischen Gospel und Black Metal Elementen hin und her. Die hinzugewonnene Härte tut dem gesamten Stil gut. 'Golden Liar' ist vielleicht noch der konventionellste der Tracks. Ich finde, er eignet sich perfekt als letzter Song für ein Live Set. Genau wie Cult of Luna zählen Z&A schon zu den heißen Anwärter für mein Stück des Jahres."

    Red Hot Chili Peppers – "Black Summer" (Vorauskopplung vom Album "Unlimited Love")

    Dieser heiße Tipp kommt von Valentin:

    "Mein Highlight in diesem Monat kommt von den Red Hot Chili Peppers. Endlich ist John Frusicante zurück und das neue Album 'Unlimited Love' erscheint schon am 1. April. Ein weiteres ist schon geplant, denn John ist nicht nur ein begnadeter Gitarrist, sondern war auch immer ein wichtiger Songwriter für die inzwischen gut gereiften Jungs aus Los Angeles. Die Vorab-Single 'Black Summer' erinnert stark die für mich besten Alben "Blood Sugar Sex Magic", 'Californication' und 'Stadium Arcadium'. Die drei von der Bande sind wirklich sehr gespannt auf den 1. April!"

    Mogwai & The Macallan – "The Reach" (Single, Score)

    Für den 81 Jahre alten Single Malt Scotch Whiskey "The Reach" aus dem Hause The Mcallan haben Mogwai einen Song komponiert. Der Whiskey wurde 1940 destilliert und reift seitdem in einem Single sherry-seasoned Eichenfass. Zur Feier seiner Einweihung musste etwas Besonderes her – die Zusammenarbeit mit den schottischen Post-Rockern sorgt jetzt für die passende Untermalung. Insgesamt gibt es nur 288 Flaschen der edlen Spirituose – den wunderbaren gleichnamigen Song können wir zum Glück alle genießen – ganz ohne Kater. Ich würde sagen: Die Noten von Schokolade, süßem Zimt, Pflaumen, Grapefruit, Toffee, Brombeermarmelade, Lakritz, kristallisiertem Ingwer, Muskat, Ananas, Pecanuss und Rauch haben Mogwai perfekt vertont. Doch hört selbst.

    Crossbringer feat. Treha Sektory – "Masked God" (Single)

    Soundscapes und Ambient Welten bringen Crossbringer feat. Treha Sektory mit ihrer Single "Masked God". Die Musik ist hauchzart, aber klangvoll. Wenn Ihr auf der Suche nach Inspiration und Entspannung seid, seid Ihr bei der Kooperation zweier Klangkollektive auf jeden Fall richtig. Falls Euch das Stück gefällt, gibt es auch noch einen zweiten Teil. Wenn Ihr gerne Oathbreaker oder Terzij de Horde hört, könnte Euch der Sound gefallen. Crossbringer ist Euch vielleicht auch schon durch die sonst ziemlich fesselnden, eindrucksvollen Sounds ein Begriff, die von Zeit zu Zeit auch gerne in Richtung gruselig gehen. Treha Sektoris musikalische Bilder verbinden sich perfekt mit dieser ganz besonderen Ambient-Kunst. Ein Hochgenuss.

    Nordic Giants – "Philosophy Of Mind" vom Album "Symbiosis"

    Auch von Nordic Giants gibt's was Neues. Insgesamt sind acht Songs drauf auf dem neuen Album "Symbiosis". Die Platte ist alles, was sich Fans von verspieltem Post-Rock, Prog & Co. wünschen: vielschichtig, durchdacht, melodienreich und mysteriös. Die Stimmung wandert von nachdenklich über verträumt hin zu Momenten der elektrischen Entladung und wieder zurück. Einen Song daraus für eine Liste wie diese hier auszusuchen, ist gar nicht so einfach. Am besten hört man die Platte wirklich an einem Stück, wenn man alle Phasen und Momente miterleben und verarbeiten möchte. Loki (Keyboards, Synthesizer, Trompete und Loops) und Rôka Skulld (Schlagzeug, Bowed Guitar und Samples) liefern ein spontan wirkendes Meisterwerk ab, das auf den Punkt komponiert ist – jazzige Höhepunkte inklusive. Die Stimmen, die hier und da zu hören sind, stammen übrigens von Alex Hedley und Freja.

    Calexico – "El Mirador" (Vorauskopplung vom Album "El Mirador")

    Die guten (Musik-)Nachrichten reißen nicht ab. Auch Calexico haben wieder Musik aufgenommen. Valentin stellt die Vorauskopplung vom kommenden Album vor:

    "Und noch eine meiner Lieblingsgruppen bringt im April ein neues Album. Am 8. gibt es endlich wieder heißen Americana-Sound von Calexico aus Tuscon, Arizona. Über die spanischen Lyrics in der Vorab-Veröffentlichung 'El Mirador' habe ich mich sehr gefreut. Das Album hört auf den selben Namen und natürlich folgt auch eine Tour! Wird auch mal wieder Zeit..."

    Korn – "Let The Dark Do The Rest" vom Album "Requiem"

    Auch über diesen Release freut sich Valentin ganz besonders:

    "Am 4. Februar ist ein neues Album von Korn erschienen. Und offenbar hat die Pandemie-Pause der aus Bakersfield stammenden Gruppe trotz mehrerer Covid-Erkrankungen innerhalb der Band gut getan. Der Song "Let The Dark Do The Rest" ist irgendwie eine gute Mischung aus Staind und Alice in Chains und erinnert an die guten alten Korn-Zeiten. Außerdem liebe ich es, wenn Jonathan Davis am Ende "You make me sick" schreit."

    (DOLCH) – "Tonight" vom Album "Nacht"

    Diese Spezialität für Insider enthüllt Valentin für Euch:

    "Mein vierter und letzter Song ist ein echter Geheimtipp. (DOLCH) aus Berlin waren früher ein Duo und sind jetzt als fünfköpfiges Kollektiv mit unglaublich perfektem Sound und der wunderschönen und geheimnisvollen Stimme von M unterwegs. Insgesamt setzt sich die Band zusammen aus: N am Bass, P am Schlagzeug, A an den Gitarren, T an Gitarren und Gesang, sowie M am Gesang. Eine meiner liebsten Online-Musikzeitungen beschreibt ihren Sound als Doom Metal/Dark Ambient und Drone und bezeichnet das zweite Album einer Trilogie als Kleinod – was es auch ist."

    Madrugada – "Call My Name" vom Album "Chimes At Midnight"

    Matze hatte die Ehre, Madrugada auf die Liste zu setzen. Ja, Ihr lest richtig: Es gibt ein neues Album!

    Es ist schon fast außergewöhnlich, dass meine vier Stücke dieses Mal alle von bereits veröffentlichten Alben kommen. Das gilt auch für Madrugada. Die Norweger begleiten uns alle drei schon ziemlich schon lange. Sänger Sivert Høyem bringt ihre Musik mit seiner brillianten Stimme zum glänzen. Das gilt beim neuen Tonträger besonders für den Song "Call My Name". Im Gegensatz zu den anderen Stücken, die ich diesen Monat ausgesucht habe, findet Ihr hier eher klassische Songwriting-Kunst – ohne Geschrei und Heaviness. Das macht das Stück und die ganze Platte aber nicht schwächer.

    Loathe, Sleep Token – "Is It Really You?"

    Auf Sharpe Tone Records ist eine Kooperation von Loathe mit Sleep Token erschienen. Beim Song "Is It Really You?" handelt es sich um eine neue Version des Stücks und den zweiten Teil der "Collaborative Collection" der Liverpooler Band um Kadeem France. Mehr noch als das Original vom Album "I Let It In And It Took Everything" von 2020 stimmt das Stück nachdenklich. Loathe klingen ungewohnt ruhig – Sleep Tokens charakteristischer Sound ist hingegen klar erkennbar. Bestimmt von Klavier und Gesang driftet "Is It Really You" zu keinem Zeitpunkt ins Poppige ab und bleibt stets am Boden. Gedämpft, getragen und zauberhaft schön spielen sich Loathe und Sleep Token ins Gedächtnis.

    Rolo Tomassi - "Almost Always" vom Album "Where Myth Becomes Memory"

    Zum Schluss noch ein Stück aus Matzes Sammlung:

    "Ganz ehrlich gesagt, hatte ich die Band aus Sheffield nie so wirklich auf dem Schirm. Ich habe sie immer wieder mal im mittleren, kleiner geschriebenen Teil des Lineups von Festivals gesehen und dann in die Kategorie "muss man mal reinhören" eingeordnet. Ihr neues Album hat mich dann überzeugt. Sängering Eva Kormann wechselt mühelos zwischen ihrer klassischen Popstimme und hartem Mathcore Screams hin und her. Die Band tut es ihr gleich, auch wenn alles hier und da noch etwas roh klingt. Insgesamt ist ist das ganze Album sehr ausgewogen. Ihr habt hiermit meine Empfehlung."

    Zum aktuellen Geschehen, was die Musik Streaming Plattformen angeht, möchte ich noch hinzufügen: Ich möchte möglichst vielen Menschen die Möglichkeit bieten, unsere Playlists zu hören. Daher teile ich auch weiterhin die Spotify-Variante mit Euch. Von den Aussagen gewisser schwurbelnder Personen, die Spotify nicht aus seinem Katalog entfernen wollte, distanziere ich mich. Sagen wir es so: Die Musik-Plattformen haben alle ihre Vor- und Nachteile (Darum liebe ich auch nach wie vor meine Schallplatten). Bei Apple Music sind dafür manche Songs nicht verfügbar – zum Beispiel dieses Mal der von Mogwai. Wie gesagt: Ich möchte so viel wie möglich gute Musik mit so vielen tollen Menschen, wie möglich teilen. Was Neil Young gemacht hat, finde ich natürlich trotzdem stark.

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