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    Closet Disco Queen, Maudits & SaaR

    Drei Platten fürs Wochenende

    Review von Anne
    19.11.2021 — Lesezeit: 4 min
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    Closet Disco Queen, Maudits & SaaR
    Bild/Picture: © Closet Disco Queen, SaaR, Maudits

    Für ein entspanntes Wochenende habe ich heute drei schnelle Musiktipps für Euch, die mir von Klonosphere Records zugespielt wurden. Sie kommen von Closet Disco Queen, Maudits und SaaR. Alle drei Bands haben vor Kurzem neue Tonträger veröffentlicht.

    SaaR – "Gods"

    SaaR gründeten sich 2010 in Paris. Das Post-Metal Kollektiv sieht seine Einflüsse in Bands wie Bossk, Russian Circle, Cult of Luna und Isis. Die Musik der Band ist eine Mischung aus Post-Rock und hartem Post-Metal – mit schönen ätherischen Momenten hier und da.

    SaaR – "Gods" Plattencover (Hochhaus mit Wolkenhimmel)
    SaaR – "Gods"

    Was intensiv und abwechslungsreich klingt, ist es auch. Auf die ersten beiden Alben und eine EP- und Split-LP-Serie folgt jetzt die neue LP "God". Dabei handelt es sich um ein Konzept-Album auf der Basis der Heldengedichte von Homer. Die Band greift darin mythologische Themen aus der epischen Geschichte des Odysseus auf, die Homer in seiner Odyssee schildert.

    Die Platte umfasst insgesamt sieben Instrumentalkompositionen plus ein Stück ("Truth"), bei dem Julien Sournac von Wolve als Gastsänger zu hören ist. SaaR haben sie dafür geschaffen, sie in einem zusammenhängenden Durchgang zu hören und zu erleben. Sie laden uns dazu ein, sie auf ihrer progressiven Reise in die Eingeweide der Existenz, in einer gottlosen Welt.

    Aufgenommen, abgemischt und gemastert hat "God" Francis Caste in den Sainte-Marthe Studios. Die Platte ist am heutigen 19. November auf Klonosphere Records erschienen.

    SaaR sind: Alexandre Le Mouroux (Gitarren), Boris Patchinsky (Bass), Julien Taubregeas (Drums) und Yann Desti (Gitarren).

    SaaR – "Gods" zum Reinhören

    SaaR (Die Band sitzt auf dem Boden vor ihren Instrumenten)
    SaaR

    Maudits – "Angel Mort"

    Die zweite Platte, die ich Euch heute empfehle, stammt von Maudits. Das ebenfalls aus Paris stammende Klangkollektiv veröffentlichte "Angel Mort" direkt im Anschluss an das von der Kritik hochgelobte Debütalbum "Maudis" am 5. November.

    Maudits – "Angel Mort" Plattencover (Eine Bleistiftzeichnung von einer Hand, die im hohen Gras nach einer zerbrochenen Blume greift)
    Maudits – "Angel Mort"

    COVID-19 und drei Niederlagen, welche die Band hinnehmen musste, verschafften Maudits etwas Zeit, an neuen Stücken zu arbeiten. So schafften die Künstler*innen es, sich in Zeiten von Social Distancing so gut es geht abzulenken - und diese Ablenkung klingt wirklich gut! "Angel Mort" ist auf jeden Fall ein würdiger Nachfolger für "Maudits".

    Die Platte besteht aus zwei neuen Kompositionen und drei überarbeiteten, neu strukturierten und neu aufgenommenen Songs, die auch bereits auf dem ersten Album zu finden waren. Die Vision war bei der Zusammenarbeit mit den Henosis Studios, die auch schon beim ersten Album im Boot waren, war von Anfang an klar. Diese Neuinterpretation ist so gut gelungen, dass man die Stücke fast als komplett neue Songs bezeichnen könnte.

    Die Aufnahmen sind mit atmosphärischen und ätherischen Klanglandschaften angereichert. Raphaël Verguins Cello verleiht dem Gesamtsound von Maudits eine geisterhafte Stimmung.

    Das neue Kurz-Album unterstreicht das Streben der Bandmitglieder nach Freiheit und ihr unstillbarer Bedürfnis, die Bereiche ihrer musikalischen Welt zu immer weiterzuerkunden.

    Maudits – "Résilience 2021" live at Incivil Tragedia Workshop (Solo Version)

    Maudits (Zwei Menschen halten sich mit den Händen die Augen zu)
    Maudits

    Closet Disco Queen – "Stadium Rock For Punk Bums"

    Auch Closet Disco Queen haben schon wieder was Neues draußen, kaum, dass die Vinylpresse, aus der "Omelette du Fromage" erst vor Kurzem ratsgehüpft ist, abgekühlt ist.

    Closet Disco Queen – "Stadium Rock For Punk Bums" Plattencover (Abstrakte Comic-Zeichnung von einem Gesicht)
    Closet Disco Queen – "Stadium Rock For Punk Bums"

    Die Bandgründer Luc Hess und Jona Nido sind in der Schweizer Musikszene alles andere, als unbeschriebene Blätter. Durch ihre Band Coilguns und als Begleitmusiker des Singer/Songwriters Loui Jucker kommen sie ziemlich viel rum. Jona Nido ist außerdem der Gründer des in La Chaux-de-Fonds ansässigen Plattenlabels Hummus Records, auf dem unter zum Beispiel Emilie Zoé, Rorcal, Ester Poly, Coilguns, Stéphane Blok, Rorcal und Dirty Sound Magnet zu Hause sind. Auch die komplette Diskografie von Closet Disco Queen ist dort erschienen.

    Das Projekt entstand ursprünglich aus einem Scherz im Jahr 2014. Coilguns hatten damals gerade eine Pause eingelegt. Seitdem hat das Duo ein Studioalbum, zwei EPs und ein Live-Album auf den Markt geworfen. Zudem tourten die beiden über drei Jahre lang rund um den Globus. Im Jahr 2016 wurden Closet Disco Queen von Baroness als Direct Support für eine EU-Tour eingeladen, 2017 war das Duo dann mit Red Fang unterwegs.

    Closet Disco Queen spielten sowohl bei der Londoner als auch bei der Berliner Ausgabe des Desert Fest und waren bereits auf mehreren Schweizer Festivals wie dem Montreux Jazz Festival, dem Festi'Neuch oder dem Palp Festival zu Gast. Letzteres bot der Band die Möglichkeit, ein exklusives Set zu kreieren, das am 8. August 2021 im Rahmen des Festivals zum ersten Mal präsentiert wurde. Zu diesem Zeitpunkt wurde aus dem Zweiergespann dann eine Band mit zwei zusätzlichen Mitgliedern, die sich "The Flying Raclettes" nannten. Ihr erstes gemeinsames Album "Omelette du Fromage" erschien am 3. September auf Hummus Records. So schließt sich der Kreis.

    Der Titel der neuen EP "Stadium Rock For Punk Bums" ist eine Anspielung auf die "Sexy Audio Deviance for Punk Bums" von 2017 und Teil einer neuen Sammlung von 12-Zoll-Vinyl-Singles. Die "Hummus 12'' Maxi-Kollektion" wird ausschließlich auf transparentem oder transparent gefärbtem Vinyl gepresst. Die Platte ist in einer Picture-Disc-artigen Hülle mit minimalistischem Grafikdesign untergebracht. Seite A des Vinyls enthält die Musik, während Seite B eine Originalzeichnung des Gitarristen Jona Nido enthält, die von Out of Gas in La Chaux-de-Fonds im Siebdruckverfahren hergestellt wurde.

    Und die Musik? Die Musik macht einfach nur Spaß! Sie ist herausragend, spannend, fantastisch musikalisch und außergewöhnlich! Hört Euch die Platte an, Ihr werdet es nicht bereuen. Der Mix aus Stoner, Punk und Metal erscheint am 3. Dezember. Ihr könnt hier aber schon mal reinhören.

    Closet Disco Queen – "Stadium Rock For Punk Bums" zum Reinhören

    Closet Disco Queen (Die Bandmitglieder sitzen und stehen im Proberaum unter einer Lampe)
    Closet Disco Queen

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