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    Das Klimaquartett

    Neues Kartenspiel für Umweltschützer*innen

    Beitrag von Anne
    15.07.2021 — Lesezeit: 3 min
    Das Klimaquartett
    Bild/Picture: © Ann Christin Müller

    Womit fasst man Daten und Fakten besser zusammen, als mit Quartett-Karten? Was die meisten aus ihrer Kindheit mit Superheld*innen, Fahrzeugen oder Raumschiffen kennen, gibt es jetzt auch zum Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit: Das Klimaquartett ist da.

    Ziel des Kartenspiels ist es, Menschen für den Klimaschutz zu sensibilisieren. Es soll ein Gesellschaftsspiel im wahrsten Sinne des Wortes sein. Das Tolle an den Karten ist: Sie enthalten nicht "nur" interessante Fakten und Details, man kann sie auch für viele Kartenspiele und sogar beim Pokern benutzen. Man informiert sich also gleichzeitig über Nachhaltigkeit und kann sein Spiel genießen – lernen nebenbei also.

    Das Klimaschutz-Deck besteht aus insgesamt 38 Spielkarten, die in sieben Kategorien unterteilt sind. Außerdem gibt es zehn Sonder- und Extrakarten. Alle Karten sind wunderschön illustriert. Die Bilder sollen ganz nebenbei ein Bewusstsein für Klimaschutz im Alltag schaffen.

    Das Klimaquartett zeigt Daten und Fakten

    Beim Spielen lernt man zum Beispiel, wie groß der CO2-Ausstoß für eine Zugfahrt nach Sylt im Vergleich zu dem bei einer Kreuzfahrt ist. Außerdem erfährt man und wie es mit dem Verbrauch von Ressourcen aussieht, wenn man Waren in Übersee bestellt.

    Die sieben Kategorien heißen "Wohnen", "Ernährung", "Transport", "Urlaub", "Hobby", "Strom", und "Konsum". Genau, wie man sein Girokonto in Kategorien unterteilen würde, teilt man beim Spielen die verschiedenen Lebensbereiche auf und bekommt dabei ganz neue Eindrücke geboten.

    Beim Klimaquartett gibt es keine belehrenden Zeigefinger. Man erfährt eher ganz beiläufig, wie man selbst in seinem täglichen Handeln Verantwortung für das Klima übernehmen kann. Die Spieldesigner und Entwicklerin des Klimaquartetts findet:

    "Ein Bewusstsein für unser Handeln zu entwickeln, ist ein erster Schritt auf dem Weg, neue Entscheidungen zu treffen und Veränderung zuzulassen",

    Ganz nebenbei Klimaschutz lernen

    Statt düsterer Zukunftsszenarios hat Carmen Gloger farbenfrohe Bilder geschaffen, die zeigen, wie wir es in Zukunft besser machen können.

    Ihr könnt das Klimaschutz-Quartett nach klassischen Quartett-Regeln oder wie es Euch am besten gefällt, spielen. Beim klassischen Quartett könnt Ihr zum Beispiel ein Hobby wie Radfahren gegen einen Urlaub auf einer Insel im Indischen Ozean antreten lassen.

    Auf den Sonder- und Extrakarten findet Ihr Phänomene unserer Zeit wie etwa Einschmelze, Dürre, die Mülllawine und Leugner*innen des Klimawandels. Diese unvorhersehbaren Ereignisse sorgen dafür, dass die Karten immer wieder neu gemischt werden – genau, wie es im echte Leben auch passiert.

    Zusammenarbeit mit der Uni Ulm

    Die Zahlen und Werte, die im Klimaquartett stehen, haben Dr. Susanne Kühl und Dr. Prof. Michael Kühl von der Universität Ulm ergänzt und auf Plausibilität geprüft. Sie wurden in einer aufwändigen Recherche zusammengetragen.

    Anschließend wurden sie mithilfe eines Logarithmus in eine Scala von 0 bis 6 umgewandelt. Diese wurde dann in Form von Symbolen illustriert. Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Punkten erfahren wollt, findet Ihr unter klimaquartett.com ein umfangreiches Booklet zum Spiel.

    Die meisten Zahlen im Spiel beziehen sich auf den (Jahres-)verbrauch einer vierköpfigen Familie. Auf der Klimaquartett Webseite gibt es alle Infos dazu.

    Das Klimaquartett wird nachhaltig produziert

    Natürlich wurde das Klimaquartett auch nachhaltig produziert. Bei der Herstellung wurde besonderer Wert auf das umweltschonende Design gelegt. Die Herstellung und der Versand laufen regional und klimaneutral ab. Der bei der Herstellung verwendete Strom stammt aus nachhaltigen Energiequellen. Die Spielkarten werden auf 100 Prozent recyceltem Papier gedruckt. Die Verpackung kommt ohne Plastik aus. Dank der besonderen Falttechnik kann sogar auf Kleber verzichtet werden.

    Mit dem Kauf eines Klimaquartetts unterstützt Ihr ausgewählte Klimaprojekte. Welchen Schwerpunkt Ihr dabei gerne fördern möchtet, entscheidet Ihr selbst.

    Das Klimaquartett wird für Spieler*innen zwischen neun und 99 Jahren empfohlen. Es wurde mit dem Silberstreifen Award 2020 ausgezeichnet. Das Projekt wird auch im Jahr 2021 von der Kreativ Gesellschaft Hamburg und der Behörde und für Kultur und Medien der Freien Hansestadt Hamburg gefördert. An September ist ein Crowdfunding-Projekt für das Klimaquartett geplant.

    "Wir wollen zeigen, wie man selbst aktiv sein kann"

    Erfinderin Carmen Gloger und ihr Team möchten mit ihrem Klimaquartett einen gesellschaftlichen Diskurs eröffnen. In einem Interview sagte die Designerin:

    "Wir wollen zeigen, dass es unzählige Möglichkeiten ist, selbst aktiv zu sein und zwar jeden Tag aufs Neue. Die Bereich Wohnen, Ernährung, Transport, Urlaub, Hobby, Strom und Konsum betreffen uns alle und hier müssen wir ansetzen."

    Wenn durch das Spiel einige Menschen sensibler werden und ein paar Leute mehr verstehen, dass es durchaus sinnvoll sein kann, seine Ernährung umzustellen und auf Fernreisen und dicke Autos zu verzichten, ist schon einiges gewonnen. Das ein Teil des Verkaufserlöses auch noch in Klimaschutz-Projekte fließt, ist ein schöner zusätzlicher Pluspunkt. Die Karten sind wirklich toll gestaltet und eine gute Alternative zum eingestaubten Flugzeug-Quartett, das einige vielleicht noch in der Schublade haben.

    Illustrationen: Ann Christin Müller

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