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    "The Mess"

    Das neue Album von Yagow

    Review von Anne
    14.04.2021 — Lesezeit: 2 min
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    "The Mess"

    Yagow planen für Juni einen Release, der es so richtig in sich hat. Ich habe mir "The Mess" schon mal angehört und bin fasziniert von der Vielseitigkeit des Albums. Nach "s​/​t" von 2017 ist "The Mess" die zweite LP der Band aus Saarbrücken.

    Das im Stil einer crazy 1990er Jahre Teleshopping-Show gemachte Musikvideo der Vorauskopplung "Rise & Shine" gibt es jetzt schon bei Youtube zu sehen. Es passt perfekt zum psychedelischen Gesamtbild, das Yagow nach außen tragen.

    Fuzzy Shoegaze

    Yagow – "The Mess"

    Im Song "Rise & Shine" geht es um die Rolle(nbilder) der Menschen innerhalb unserer kapitalistischen Gesellschaft. Die Idee für das Video stammt von Pascal und Tobi von Keine Zeit Medien. Pascal fungierte beim Dreh, an dem einige mit der Band befreundete Künstler*innen mitwirkten, als Haarmodel und ließ sich sogar freiwillig eine Halbglatze verpassen. Das Ergebnis der Video-Session ist absolut sehenswert.

    Für mich ist "The Mess" ein bunter Spaziergang durch die Ruinen, die wir durch unser Dasein auf der Erde hinterlassen. Eine wilde Wanderung durch Hinterlassenschaften aus neonbuntem Plastik, skurril anmutenden Trümmern aus versengtem Stahlbeton und Zuckerwatte.

    Yagow schickt uns auf eine Zeitreise

    Mit ihrem Sound laden uns Yagow auf eine Zeitreise durch die Jahrzehnte des vergangenen Jahrhunderts ein – auf eine unglaublich inspirierende Weise. Vorbei geht es an den ersten Rebellions-Versuchen unserer Urgroßeltern- und Elterngeneration bis hin zu unseren eigenen Ausflügen in die eher wirreren Phasen unserer Lebenswege. Unterwegs nehmen wir uns noch ein paar weichgezeichnete Riffs mit, die über Bassverstärker ganz verzaubert wirken.

    Mit all ihren Schnörkeln wirkt die Platte auf keinen Fall überladen oder bombastisch. Ich würde es eher als eine angenehm plüschige Note beschreiben, die der heutigen Zeit wirklich gut tut. Ganz ehrlich: Ich wünsche mir mehr von dieser ganz persönlichen und verspielten Musik, die einem lange im Kopf bleibt und einen im richtigen Moment loslässt. Yagow schaffen es wirklich gut, das umzusetzen.

    Angenehm psychedelisch

    Psychedelisch ging es bei Yagow schon beim Vorgängeralbum zu. "The Mess" setzt noch einen obendrauf. Eine Spirale aus wilden Gitarren-Passagen in hypnotischer Shoegaze-Marnier erwartet Euch. Mir persönlich gefallen die Kyuss Anleihen sehr gut. Hört mal rein, ich bin mir sicher, dass Euch der Hauch an Stoner-Attitüde auch gefällt.

    Ich würde die Platte als "angenehm psychedelisch" bezeichnen. Sie ist zeitlos und ruft im selben Moment Erinnerungen wach. Dabei wird keineswegs abgeschaut – weder von der anderer Bands, noch von der eigenen musikalischen Vergangenheit. Yagow machen ihr ganz eigenes Ding und haben sich seit ihrem ersten Album klar weiterentwickelt.

    Yagow folgen einem durchdachten Konzept

    Auch wenn der Titel vielleicht danach klingt: "The Mess" ist keineswegs ungeordnet. Das Album folgt einem klaren Konzept. Vom Sitar-Sound im Opener über die 60ies-Orgelelemente im dritten Song "Rise & Shine" bis zum flirrenden Gitarrenspiel inklusive Lou Reed like Gesang im neun-minütigen Finale "Getting Through – Is This Where The Magic Happens?" ist alles sehr durchdacht. Auf endlose Jam-Orgien á la 1970ies oder Proberaum-Sound könnt Ihr lange warten.

    Aufgenommen haben "The Mess" Bob de Wit und Koen Verhees 2020 in den Super Nova Studios. Dennis Jüngel ist für den Mix verantwortlich und Philipp Welsing für das Mastering. Das Artwork stammt von Daniel Fuchs und Manuel Wesely.

    Mein Fazit: Neo-Psychedelic vom Feinsten. Prädikat: Unbedingt anhören.

    Ihr könnt "The Mess" ab sofort hier vorbestellen. Das Album erscheint am 18. Juni.

    Yagow – "Rise And Shine"

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