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    Joaquin Phoenix rettet Kuh mit Kalb aus Schlachthof

    Libertys und Indigos Aufbruch in ihr neues Leben

    Beitrag von Anne
    29.04.2021 — Lesezeit: 3 min
    Joaquin Phoenix rettet Kuh mit Kalb aus Schlachthof

    Joaquin Phoenix teilt jetzt unter anderem über Youtube die herzzerreißende Geschichte seiner Rettung einer Kuh und ihres Kälbchens aus einem Schlachtbetrieb. Die beiden leben inzwischen glücklich auf der Farm Sanctuary.

    Die Rettung spielte sich im Februar 2020 ab. Jetzt kehrte der Schauspieler an den Ort zurück, um die Tiere zu besuchen. Kurz danach wurde das Video veröffentlicht, das die komplette Geschichte zeigt – unterlegt von Joaquins Bericht über das für ihn sehr prägende Erlebnis.

    Dokumentiert hat die Rettungsaktion der Macher des Films Earthlings Shaun Monson. Er war, neben Joaquins Verlobter Rooney Mara, der Gründerin von Los Angeles Animal Save, Amy Jean Davis, dem Präsidenten und Mitbegründer von Farm Sanctuary, Gene Baur, sowie einigen anderen Aktivist*innen auch an den Verhandlungen um die Freilassung der Tiere beteiligt.

    Joaquin Phoenix' erster Besuch auf einem Schlachthof

    Nachdem der Betreiber des Schlachthofs zugestimmt hatte, konnte Joaquin Phoenix die Übergabe in die Wege leiten. Das Mutter-Kind-Paar benannte er nach seiner Schwester Liberty und ihrem verstorbenen Sohn Indigo. Im Video berichtet er, wie er sich beim Besuch des Schlachthofs gefühlt hat:

    "Ich war sehr aufgeregt, weil ich noch nie in die Nähe eines Tierbestandes gekommen bin. Geschweige denn in die eines Schlachthofs. Die Gerüche dort und die allgemeine Atmosphäre waren schlimm für mich."

    Monsons Kurzfilm entstand in Kooperation mit der Organisation LA Save. Joaquin berichtet darin von der Rettung der Tiere und ihrer quälenden Details. Für ihn war der Besuch im Schlachthof eine einschneidende Erfahrung. Er erzählt unter anderem, was er empfand, als er die unzähligen Stapel von Tierhäuten, die auf dem Zaun des Schlachthofs aufgereiht waren, bemerkte.

    Man kann die Angst riechen

    "Dort hängen hunderte und tausende von Tierhäuten. Unvorstellbar, dass das alles mal Individuen waren."

    Am Tag ihrer Befreiung begegnete er Liberty und Indigo in einem Zustand der Angst

    "Es ist klar, dass sie spüren, was an diesem Ort passiert. Ich bekam ein Gefühl dafür, wie sie sich fühlen müssen und wie schrecklich ihr bisheriges Leben gewesen sein muss",

    berichtet er.

    "Der Transport von den Feedlots oder dem Ort, an dem sie aufgezogen wurden, die Fahrt zum Schlachthof, und natürlich die Geräusche der Schlachtungen, die da drinnen stattfindet, haben ein Trauma in ihnen ausgelöst. Zu sehen, wie die anderen Kühe, die sie kannten, dort hineingeführt wurden. Und natürlich die Gerüche."

    "Es war befreiend, sie aus dieser Todesfabrik rauszuholen"

    Das völlig verstörte Kälbchen Indigo trägt er schließlich höchstpersönlich in den Transportwagen. Dass er zumindest zwei der Tiere befreien konnte, erleichtert ihn:

    "Es war ein befreiendes Gefühl, zu wissen, dass sie aus dieser Todesfabrik befreit sind."

    Ein Jahr nach der Rettungsaktion besuchte Joaquin die beiden Kühe gemeinsam mit seinen beiden Schwestern Rain und Liberty auf der Farm Sanctuary.

    "Es war schön, ihr zu zeigen, wen ich da nach ihr benannt hatte",

    erzählt er im Video.

    "Früher war die einzige Interaktion, die ich mit Kühen hatte, sie im Vorbeifahren durch das Autofenster zu sehen. Als ich die Wiese betrat, war ich überrascht, wie entspannt sie sich uns gegenüber verhielten. Sie kamen richtig offen auf uns zu. Es war genauso, als würde man neben einem Hund oder einem Pferd stehen. In ihren Augen war eine echte Wärme und Intelligenz. Für mich ist klar, dass sie einzigartige Seelen besitzen."

    Joaquin Phoenix Indigo
    Indigo am Tag ihrer Rettung und heute.

    "Sie hat mich wiedererkannt"

    Zusätzlich bestätigt wird ihm das von Kälbchen Indigo, das er in seinen Armen vor der Schlachtbank gerettet hatte. Ein Jahr später scheint sich das Tier an ihn zu erinnern und kuschelt sich bei seinem Besuch an ihn.

    "Als wir uns das erste Mal begegnet sind, war es sehr unwahrscheinlich, dass sie von sich aus auf mich zukommen würde. Doch jetzt, da sie weiß, dass sie hier in Sicherheit ist und weiß, dass diese Menschen gekommen sind, um sie zu retten, kommt sie neugierig auf mich zu. Ich fühlte, dass sie gar keine Angst mehr hatte.

    Der Tierrechtsaktivist erzählt auch, was ihm durch den Kopf ging, als er sah, wie Indigo ihr Kind säugte:

    "Es ist ihr natürliches Verhalten und wir unterbinden es so oft. Sie sind einzigartige Lebewesen und sie verdienen ihre Unabhängigkeit und die Freiheit, ihr Leben so zu leben, wie sie möchten. Der Gedanke an die Milliarden von Tieren, die wir für unseren Konsum töten, für unsere Mützen, Armbänder, Schuhe und Gürtel, ist beklemmend."

    "Wir müssen anfangen, den Schaden, den wir angerichtet haben, rückgängig zu machen"

    Seiner emotionalen Erzählung über die Befreiung von Indigo und Liberty fügt Joaquin dem Film einen Aufruf hinzu.

    "Wir verbringen einen Tag im Jahr (den Earth Day) damit, daran zu denken, wie schlecht es um unseren Planeten steht. Die restlichen 364 Tage konsumieren wir ohne nachzudenken weiter. Es ist klar, was für einen schädlichen Einfluss die Tierzucht auf die Umwelt hat. Dieser einfache Akt der Rettung von Liberty und Indigo – In gewisser Weise ist es doch genauso einfach, wie das Leben dieser armen Kreaturen zu retten. Wir sollten nicht nur die Zerstörung sehen, die sie durch unser Hände erfahren anerkennen, sondern auch die der Umwelt in ihrer Gesamtheit. Wir haben die Wahl, durch unser Handeln entweder weiterhin den Planeten zu zerstören, oder jetzt mit dem Prozess zu beginnen, den Schaden, den wir angerichtet haben, rückgängig zu machen."

    Indigo und Liberty wurden kurz nach Joaquins bewegender Oscar Rede gerettet. Das Video wurde unter dem Titel "Indigo" unter anderem von der Earth Day Crew, von Farm Sanctuary und von Joaquin Phoenix persönlich auf Youtube geteilt. Für Euch habe ich es natürlich eingebunden, Ihr braucht es also nicht zu suchen.

    Die Rettung von Indigo und Liberty

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