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    Kuhmilch erhöht das Brustkrebsrisiko

    Neue wissenschaftliche Studien decken auf

    Beitrag von Anne
    29.10.2020 — Lesezeit: 3 min
    Kuhmilch erhöht das Brustkrebsrisiko

    Der regelmäßige Konsum von Kuhmilch und Molkereiprodukten ist mit einem signifikant höheren Brustkrebsrisiko bei Frauen verbunden. Das geht aus einer kürzlich im International Journal of Epidemiology veröffentlichten Studie hervor.

    Der leitende Forscher Gary E. Fraser, PhD, von der Loma-Linda-Universität äußere sich zu der Studie1:

    "Der Konsum von nur einer viertel bis einer drittel Tasse Milch pro Tag führt zu einem um 30 Prozent erhöhten Brustkrebsrisiko. Bei den Probantinnen, die bis zu einer Tasse Milch tranken, stieg das Risiko auf 50 Prozent. Bei jenen, die zwei bis drei Tassen pro Tag konsumierten, sogar auf 70 bis 80 Prozent."

    1.057 neue Brustkrebsfälle innerhalb der Studie

    Für die umfangreiche Analyse wurde die Nahrungsaufnahme von fast 53.000 nordamerikanischen Frauen über einen Zeitraum von acht Jahren ausgewertet. Alle Teilnehmerinnen waren zu Beginn der Studie krebsfrei. Beim Abschluss gab es unter den Frauen 1.057 neue Brustkrebsfälle.

    Laut Fraser könnten die möglichen Gründe für das erhöhte Risiko an den in der Milch enthaltenen Sexualhormonen liegen. Brustkrebs bei Frauen ist hormonabhängig – der Konsum von Milch und anderen Produkten tierischen Ursprungs beeinflusst den Hormonspiegel stark. So sind Milch, Fleisch und Co. z. B. auch mit höheren Werten des Insulin-ähnlichen Wachstumsfaktor-1-Hormons im Blut verbunden.

    Pflanzliche Alternativen sind gesünder

    "Die Daten sagten eine deutliche Verringerung des Risikos voraus, das mit der Substitution von Milch durch Sojamilch verbunden ist",

    sagte Fraser weiter.

    "Dies deutet darauf hin, dass pflanzliche Alternativen auf Dauer die bessere Wahl sind."

    Die Studie ist Teil der Adventist Health Study-22, einer Langzeit-Gesundheitsstudie, die die Zusammenhänge zwischen Lebensstil, Ernährung und Krankheit innerhalb der Gemeinschaft der Seventh Day Adventist Community untersucht.

    Zum ersten Mal überhaupt stellt eine weitere neue Studie3)  jetzt auch einen direkten Zusammenhang zwischen dem Bovinen Leukämievirus (BLV) und menschlichem Brustkrebs her. Die Studie der University of California, Berkeley, ergab, dass 59 Prozent der Frauen mit Brustkrebs auch positiv auf eine Infektion mit dem BLV getestet wurden. Das sind 30 Prozent mehr, als bei Frauen ohne Krebs.

    Rindervirus als möglicher Auslöser für Brustkrebs

    Den Forscher*innen zufolge konsumieren die meisten Menschen in westlichen Kulturen im Laufe ihres Lebens deutlich mehr Kuhmilchprodukte als Muttermilch. Das veranlasste die Wissenschaftler*innen dazu, zu untersuchen, ob ein Rindervirus ein möglicher Auslöser für Brustkrebs sein kann.

    Die Forscher*innen kamen zu dem Schluss, dass das Vorhandensein von BLV "signifikant mit Brustkrebs assoziiert" sei. Sie fanden heraus, dass das Vorhandensein von BLV die Wahrscheinlichkeit, an Brustkrebs zu erkranken, um das 3,1-fache erhöht.

    Gertrude Bühring, die leitende Forscherin der Studie, erklärte, dieses Chancenverhältnis sei höher, als jeder der häufig beschriebenen Risikofaktoren für Brustkrebs. Dazu zählen Adipositas, Alkoholkonsum und die Einnahme von Hormonen nach der Menopause.

    Laut einer Umfrage4 des US Landwirtschaftsministeriums aus dem Jahr 2007 findet sich BLV in 100 Prozent der Kuhmilch aus Fabrikbetrieben.

    Petition des Physicians Committee for Responsible Medicine

    In Verbindung mit dem Breast Cancer Awareness Month reichte die amerikanische Ärztegruppe Physicians Committee for Responsible Medicine (PCRM)5 bei der Food and Drug Administration (FDA) eine Bürgerpetition6 ein, um die Etikettierung auf Käse durch eine Krebswarnung zu ergänzen.

    In ihrer Petition forderte die PCRM, die sich aus einer Gruppe von 12.000 Ärzten zusammensetzt, den FDA-Kommissar dazu auf, Milchkäse mit einem Etikett mit dem folgenden Hinweis zu versehen:

    "Milchkäse enthält Reproduktionshormone, die das Brustkrebs-Mortalitätsrisiko erhöhen können."

    Die PCRM verwies auf mehrere Studien, die den Verzehr von Milchkäse mit Brustkrebs in Verbindung bringen. Darunter auch eine Studie des National Institute of Cancer aus dem Jahr 2017 mit 1.941 Frauen, in der festgestellt wurde, dass Menschen, die fettreiche Milchprodukte verzehrten, ihr Brustkrebsrisiko um 53 Prozent erhöhen.

    "Anstatt ein rosa Breast Cancer Awareness Band auf Produkte wie Frischkäse und Käse-Macceroni zu klatschen, sollten Käsehersteller lieber Warnhinweise darauf anbringen",

    so PCRM-Präsident Neal Barnard, MD.

    "Wir wollen, dass Frauen sich der Tatsache bewusst sind, dass Milchkäse sie dem Risiko aussetzen kann, an Brustkrebs zu sterben."

    Brustkrebs besiegen

    Anfang dieses Monats startete die PCRM die öffentlichkeitswirksame Kampagne "Let's Beat Breast Cancer"7. Die Initiative wird von zahlreichen Prominenten unterstützt, darunter Jon und Tracey Stewart, Alec und Hilaria Baldwin sowie James und Suzy Amis Cameron. Ziel der Aktion ist es, Frauen auf die vier entcheidenden Hauptpunkte hinzuweisen, die dabei helfen können, das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, zu minimieren:

    • Pflanzliche Ernährung
    • Einschränkung des Alkoholkonsums
    • Körperliche Betätigung
    • Aufrechterhaltung eines gesunden Körpergewichts

    Insgesamt kann man klar sagen, dass der regelmäßige Genuss von Kuhmilch-Produkten das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, erhöht. Das wurde wissenschaftlich nachgewiesen und bestätigt. Weitere Studien laufen.

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    Quellen

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