Oslo Tapes – "Staring At The Sun Before Goin‘ Blind"
Die Schönheit der Desorientierung
Oslo Tapes aka Marco Campitelli veröffentlicht heute sein neues, inzwischen viertes Album "Staring At The Sun Before Goin' Blind" – ein Ausnahmewerk, das zum Endes dieses Jahres gerade richtig kommt. Erschienen ist es auf Echodelick Records, Sound Effect Records, Grazil Records und Ihr könnt es Euch neben der digitalen Version auch als LP oder CD organisieren.
Das Projekt aus Italien veröffentlicht mit "Staring At The Sun Before Goin' Blind" eine ganz eigene Version einer akustischen Fata Morgana der Desorientierung und Unruhe. Die Platte ist eine gelungene Mischung aus Post-, Art-, Kraut- und Noiserock – wie geschaffen für unsere Zeit der Irrungen und Wirrungen. Der Musiker selbst sagt:
Oslo Tapes aka Marco Campitelli. Bild/Picture: Oslo Tapes
"'Staring at the Sun Before Goin' Blind' ist hypothetisch eine kurze Periode, die in acht Tracks durchlaufen wird – von der ätherischen Eröffnung von 'Gravity' zum hypnotischen 'Ethereal Song' über den Avant-Synkretismus von 'Deja Neu' und den psychedelischen bis zu den modernen Deep-House-Vibes von 'Reject Yr Regret'.
Es folgt der harmonische Rahmen von 'Like a Metamorphosis' in einer Fusion aus psychedelischem Jazz, dem postminimalistischen Fuzz-Kraut von 'Middle Ground', dem verzerrten und himmlischen 'Somnambulist's Daydream' und dem tribal-kaleidoskopischen Finale des Titeltracks."
Fantasievolle Arrangements und fließende Bässe
Weil das alles so wundervoll in Worte fasst, gibt es hier fast nicht viel mehr zu sagen als: Hört Euch diese LP an, Ihr werdet es nicht bereuen!
Wenn Ihr die Musik von Bands wie God Is An Astronaut, Neu!, Can, Porno For Pyros, Nine Inch Nails und Angel Of Light zu schätzen wisst, werden Euch Oslo Tapes vermutlich schon ein Begriff sein. Falls nicht: Gerne geschehen, hier ist Eure nächste geniale Neuentdeckung!
Oslo Tapes – "Staring At The Sun Before Goin' Blind". Bild/Picture: Oslo Tapes
Staring at the Sun Before Goin' Blind" ist der Nachfolger des erfolgreichen dritten Oslo Tapes Albums "ØR", das 2021 auf Pelagic erschien. Die oben bereits angesprochenen Unruhe und Orientierungslosigkeit ergreift einen beim Hören und breitet sich mit dem Fortschreiten der Spielzeit immer weiter aus. Gleichzeitig wächst die Neugierde auf das, was sich wohl als Nächstes aus dem Feuerwerk aus metronomischen Rhythmusmustern, fließenden Bässen und melodisch verzückten Synths herausentwickeln wird. Das Bild der Fata Morgana, das Oslo Tapes für die Beschreibung der Platte wählte, ist mehr als stimmig.
Produziert haben das Meisterwerk übrigens Ex-faUSt Mitglied Amaury Cambuzat und Ulan Bator, der die Songs und Arrangements gemeinsam mit Marco Campitelli geschrieben hat. Er setzte zahllose Magnetbänder und analoge Maschinen ein und perfektionierte damit den Klang des Albums. Seine dreißig Jahre im Kraut- und Avantgarde-Rock kann man beim Hören definitiv erahnen.
Oslo Tapes - "Deja Neu"
Oslo Tapes aka Marco Campitelli. Bild/Picture: Oslo Tapes