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    "The Dying Trade"

    Neuer Film zeigt Arbeit im Schlachthof

    Filmtipp von Anne
    08.02.2021 — Lesezeit: 2 min
    "The Dying Trade"

    Der neueste Tierrechtsfilm trägt den Namen "The Dying Trade" ("Das Geschäft mit dem Tod). Produziert hat ihn der Sohn eines Schlachthof-Mitarbeiters.

    Jack Hancock-Fairs ist überzeugter Veganer. Es war schon immer sein Wunsch, seine Überzeugung in die Welt hinauszutragen. Spätestens seinem Film "The Dying Trade" ist es ihm nun gelungen.

    Das erklärte Ziel des Filmemachers war es das Bewusstsein für das Leid der Mitarbeiter*innen auf den Schlachthöfen zu schärfen. Er möchte dabei dazu beitragen, dass sie als Menschen gesehen werden.

    Ein Aufruf zum Boykott tierischer Produkte

    The Dying TradeS. Hancock Family Butcher, Frodsham, England. Das genaue Datum ist unbekannt, aber es war vor dem Zweiten Weltkrieg. Bild/picture © Jack Hancock-Fairs

    Mit "The Dying Trade" möchte Hankcock-Fairs der Menschheit einen weiteren Grund für den Boykott tierischer Produkte liefern.

    Im Trailer zum Film zeigt er eine Gruppe von Schulkindern, die erzählen, welchen Beruf sie ergreifen möchten, wenn sie erwachsen sind.

    "Ich möchte Wissenschaftler*in werden", sagt eines der Kinder. "Ich möchte Filmemacher*in werden" ein anderes. Eines erzählt, dass es Tieren helfen möchte und eines, dass es glücklich sein möchte.

    Im Anschluss folgt ein Szenenwechsel. Der Protagonist des Films wird gezeigt. Ein erwachsener Mann geläutert und von posttraumatischem Stress gezeichnet. Sein Tagesablauf beginnt mit Bildern von getöteten Tieren, die vor seinem inneren Auge ablaufen. Auf dem Tisch vor ihm stehen leere Schnaps- und Weinflaschen – ein Hinweis auf die Abhängigkeitsprobleme, mit denen viele der Mitarbeiter⋆innen in den Schlachthöfen kämpfen. Kein Wunder: Die Grausamkeit, der sie sich Tag für Tag stellen, scheint nüchtern schwer zu ertragen.

    The Dying Trade – Das Leben der Schlachthof-Arbeiter*innen

    Der Mann hebt seinen Blick und sagt

    "Wenn ich groß bin, möchte ich Schlachthof-Mitarbeiter werden."

    Jack Hancock-Fairs ist es wichtig, mit seinem Film zu zeigen, wie schlecht es den Menschen in den Schlachthöfen geht.

    "Das Leid in den Schlachthöfen ist unermesslich und es wird in meinen Augen eindeutig vernachlässigt",

    äußert er sich auf seiner Crowdfunding-Seite.

    "Ich hoffe wirklich, dass mein Film den Menschen die Augen für die Tierquälerei und die schlechte Behandlung der Arbeiter⋆innen hinter den Mauern der Schlachthäuser öffnen wird. Wir können dazu beitragen, den Grundstein für zukünftigen Fortschritt zu legen, indem wir das Bewusstsein für diese Themen schärfen."

    Fleisch als Familientradition

    Einige werden vielleicht überrascht sein, zu erfahren, dass meine Familie seit Generationen in der Fleischindustrie arbeitet. Mein Vater ist Schlachthof-Arbeiter und meinem Urgroßvater gehörte ein Laden namens 'Hancock Family Butcher'. Die Brüder meines Urgroßvaters besaßen ebenfalls Metzgereien. Die Fleischindustrie ist also Teil meiner Familiengeschichte."

    Während die Hancock Familie ihre Metzgereien schon vor vielen Jahren schloss, arbeitet Jacks Vater noch heute in einem Schlachterei-Betrieb.

    "Er hat nie wirklich mit uns darüber gesprochen. Schon darum wollte ich wissen, wer die Menschen sind, die mit dem konfrontiert werden, von dem die meisten von uns so wenig Ahnung haben? Wer sind die Leute, die jeden Tag als Teil ihres Jobs Zeuge der Tötung von Tieren werden? Wie ist es, im Schlachthof zu arbeiten, und wie wirkt es sich auf die Psyche eines Menschen aus?"

    Die Folgen der Arbeit auf dem Schlachthof

    Laut Statistik besteht nach fünf Jahren Arbeit im Schlachthof die 50-prozentige Wahrscheinlichkeit eine Verletzung zu erleiden.

    Durch die tägliche Wiederholung und Routine normalisieren sich die Handlungen für das Personal der Schlachthäuser nach und nach. Die wachsende Desensibilisierung gegenüber den Gewalttaten führt zu psychischem Leid.

    Der Film zeigt, wie das Trauma die Menschen in die Depressionen und häufig auch in die Sucht treibt.

    Um das Projekt zu finanzieren, hat Jack Hancock-Fairs für seinen Film eine Indigogo-Kampagne gestartet. Ihr könnt sie hier unterstützen.

    Bilder/pictures © Jack Hancock-Fairs

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