Der letzte Wal
Ende des Walfangs in Island?
Ein isländischer Walfangbetrieb gab bekannt, den Walfang für immer einzustellen. Die Regierung von Island hatte erst kürzlich eine Pause der Jagd auf Wale für die Dauer der Corona Krise ausgerufen.
Der Geschäftsführer des isländischen Walfangunternehmens IP-Utgerd teilte der Nachrichtenagentur AFP am 24. April Folgendes mit1:
"Ich werde nie wieder Wale jagen. Ich höre für immer damit auf."
Tierrechtsaktivist*innen weltweit begrüßen diese Entscheidung. So auch Fabienne McLellan, Co-Direktorin für internationale Beziehungen bei der NGO Ocean Care. Gegenüber Reportern des Umweltmagazins Mongabay2 äußerte sie folgendes:
"Das sind wirklich gute Nachrichten. Die gefährdeten Finnwale erhalten dadurch das zweite Jahr in Folge eine Gnadenfrist und können sich weiter von den Harpunenangriffen erholen."
Walfang in Island
Die Jagd auf Finnwale war in Island in der Vergangenheit immer wieder aus unterschiedlichen Gründen ausgesetzt und anschließend wieder aufgenommen worden. Die Hoffnung, dass die Entscheidung dieses Mal endgültig ist, ist groß.
Das zweite große Walfangunternehmen in Island Hvalur gab leider bis jetzt lediglich bekannt, dieses Jahr auf die Waljagd zu verzichten. Begründet wurde das mit Exportproblemen aufgrund der sozialen Distanzierung durch den COVID-19 Ausbruch.
Die Walfangkommission IWC hatte bereits 1986 ein weltweites Moratorium für den kommerziellen Walfang beschlossen. In Island war die Jagd auf die Meeressäuger jedoch im Jahr 2006 wieder aufgenommen worden.
Das Töten geht weiter
Walfänger*innen verringern die Walpopulation auch heute noch nachhaltig. Mehr als tausend Wale werden jedes Jahr für ihr Fleisch getötet. Hinzu kommt, dass ihre Lebensräume von uns Menschen immer weiter zerstört werden.
Mit dem Walfang kommt es nicht nur zur Bedrohung dieser faszinierenden Arten. Auch das Klima leidet unter diesen Eingriffen in die Tierwelt.
Wale als Klimaaktivisten
Wale senken den Kohlenstoffgehalt in der Atmosphäre, indem sie ihn in ihrem Tran einlagern. Dadurch tragen sie einen erheblichen Teil zum Klimaschutz bei.
Forscher*innen fanden heraus, dass der Atmosphäre pro Jahr rund 160.000 Tonnen Kohlendioxid entzogen würden, würde die Walpopulation, würde man es schaffen, die Walpopulation wieder auf das Level vorindustrieller Zeiten anzuheben. So steht es in einem Artikel des Wissenschafts-Magazins PLoS ONE3.