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    18 Schweinswale sterben bei Minensprengung

    Rücksichtsloses Militärmanöver in der Ostsee

    Beitrag von Anne
    24.11.2019 — Lesezeit: 2 min
    18 Schweinswale sterben bei Minensprengung

    Die deutsche Marine hat vor einer Übung auf der Ostsee 39 Seeminen gesprengt. Dabei haben 18 Schweinswale ihr Leben verloren.

    Wisst Ihr, welche Frage ich mir immer häufiger stelle? "Wie bescheuert ist die Menschheit eigentlich und kennt der Wahnsinn wirklich gar keine Grenzen?"

    Reicht es nicht, wie viele Meerestiere unserer Müllflut und der groß angelegten Überfischung zum Opfer fallen? Müssen wir den marinen Lebewesen auch noch grausame Großsprengungen zumuten? Letzteres ist erst vor Kurzem auf der Ostsee passiert. Ende August ließen dort 18 unschuldige Schweinswale ihr Leben. Das wurde vor Kurzem bekannt.

    Sprengung im Schutzgebiet

    SchweinswaleSchweinswale. Bild: harbour porpoises Michael & Jose in 2012, Ecomare

    Insgesamt lagen noch 42 britische Seeminen aus dem Ersten Weltkrieg im baltischen Meer - ausgerechnet innerhalb einer Schutzzone auf dem Grund des Fehmarnbelt. Dabei handelt es sich um eine der größten Kinderstuben der Schweinswale innerhalb unserer Breitengrade.

    Der Belt ist eine 18 Kilometer breite Wasserstraße, über die ein großer Teil des Wasseraustauschs zwischen der Nordsee und der Ostsee läuft. In ihr liegen unzählige Riffe, die neben den Schweinswalen zahlreiche weitere Lebewesen beheimaten. Darunter auch eine seltene, vom Aussterben bedrohte Krebsart.

    Eine großangelegte Militärübung

    Im September 2019 sollte eine groß angelegte Übung in eben diesem Gebiet stattfinden. Mehr als 3.000 Soldaten aus 18 verschiedenen Nationen sollten daran teilnehmen. Damit die insgesamt 40 Schiffe sicher sind, wurden im Vorfeld 39 der Minen gesprengt - eine Katastrophe für die Meerestiere.

    Wer neben den 18 Walen noch an der Sprengung gestorben ist, weiß keiner. Sicher ist, dass für die Meeressäuger jede Hilfe zu spät kam. Auf eine kleine Anfrage der Grünen* hin, bestätigte die Bundesregierung, dass bei der Großsprengung ein rund fünf Meter breiter und eineinhalb Meter tiefer Krater in das Riff gerissen wurde. Das führte dazu, dass das Leben in einem Radius von zehn bis 30 Metern ausgelöscht wurde.

    Zu Recht wirft der Naturschutzbund der Bundeswehr nun Rechtsbruch vor - über Maßnahmen, die innerhalb geschützter Gebiete stattfinden müssen die Naturschutzbehörden vorab informiert werden. Das ist im Bundesnaturschutzgesetz festgelegt. Vor großen Sprengungen muss zudem eine sogenannte Verträglichkeitsprüfung gemacht werden - in enger Zusammenarbeit mit den Naturschutzbehörden.

    Die Opfer: Schweinswale und andere Meeresbewohner

    Die wirklichen Schäden lassen sich bislang nur grob schätzen. Eine Sprengung in diesem Größenumfang bedeutet auch für Tiere in großer Entfernung noch eine Gefahr. Das Wasser transportiert den Schall sehr gut. Das kann das empfindliche Gehör und den Gleichgewichtssinn maritimer Lebewesen empfindlich stören.

    Funktioniert Ihr Gehör nicht mehr, können sie sich nicht mehr verständigen und ihr Orientierungssinn funktioniert nicht mehr. In vielen Fällen endet das leider tödlich. Spätestens nach dem Publik werden der umstrittenen Sonartests im Meer sollte diese Tatsache bekannt sein. Ein weiteres schwerwiegendes Problem stellt die Vergiftung des Wassers durch die aus den alten Minen ausströmenden Gefahrstoffe dar. Bis zum Bekanntwerden der gesamten Tragweite der Tragödie wird es sicher noch viel Zeit vergehen.

    Quellen: Nabu, Die Grünen, Tagesschau / NDR

    Bilder: Schweinswal: harbour porpoises Michael & Jose in 2012, Ecomare, Sprengung: picture alliance/dpa

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