Bahatika Gründerin Sheila
Share Happiness
Bahatika steht für vegane Schuhe, die zu 100 Prozent fair hergestellt werden. Ich habe mich mit Sheila, der Gründerin, über die Marke, ihre Zukunftspläne und den Herstellungsprozess für die Veggie-Schuhe aus Österreich unterhalten.
Anne: Hallo Sheila, wie geht es Dir heute?
Sheila: Danke, sehr gut.
Anne: Was ist das Besondere an Bahatika?
Bahatika Schuhe werden fair hergestellt
Sheila: Dass unsere Schuhe ohne Ausbeutung von Tieren, Kindern und Menschen fair hergestellt werden.
Anne: Was hat der Name Bahatika denn für eine Bedeutung?
Sheila: Bahatika bedeutet Happiness auf Swahili. "Share Happiness" ist der Gedanke hinter unserem Handeln. Wir arbeiten mit der Motivation Freude zu schenken, zu begeistern und Bewusstsein zu schaffen.
Bahatika gibt es seit April 2015
Anne: Seit wann macht Ihr schon vegane Schuhe?
Sheila: Gestartet haben wir mit unserem Onlineshop in April 2015. Die Vorbereitungsphase hat knapp zwei Jahre gedauert.
Anne: Aus welchem Material werden Eure Schuhe gefertigt?
Sheila: Für unsere Schuhe verwenden wir ausschließlich hochwertiges Lederimitat. Die verarbeiteten Materialien sind strapazierfähig, wasserabweisend und atmungsaktiv. Der Klebstoff ist auf Wasserbasis hergestellt.
Anne: Werden die Schuhe direkt bei Euch vor Ort hergestellt oder woanders?
Herstellung im Familienbetrieb
Sheila: Unsere Schuhe werden hauptsächlich in Spanien, in einem seit vielen Generationen bestehenden Familienbetrieb in Handarbeit hergestellt.
Anne: Wo bezieht Ihr das Material?
Sheila: Soweit es die Möglichkeiten zulassen, beziehen wir alle notwendigen Materialien vor Ort in Spanien aber wir verwenden auch Mikrofaser und Baumwolle aus Italien.
Anne: Was muss man denn circa ausgeben, wenn man ein Paar Schuhe von Euch erstehen möchte?
Sheila: Trotz europäischer Herstellungsorte versuchen wir die Preise so niedrig wie möglich zu halten. Sie bewegen sich zwischen 90 und 150 Euro.
Anne: Wo kann man Schuhe von Bahatika kaufen?
Sheila: Unsere Schuhe sind online beim Avocadostore, Anifree, Luxgoods, und natürlich auch in unseren eigenen Webshop bestellbar.
Anne: Wie viele Menschen arbeiten bei Bahatika?
Sheila: In Österreich sind wir im Moment noch zu viert und in der Produktion sind 40 Mitarbeiter beschäftigt.
Anne: Wie fing alles an?
Sheila: Beim Shoppen auf der Mariahilferstraße in Wien bin ich, wie schon viele Male zuvor, an einem Infostand des VGT (Verein Gegen Tierfabriken) vorbeigekommen, aus irgendeinem Grund habe ich mich diesmal umgedreht und nahm mir ein paar Infozetteln mit nach Hause.
Das war der Beginn meiner veganen Lebensweise. Damals habe ich mir vorgenommen, niemals wieder an der Tierausbeutung teilzunehmen oder sie zu unterstützen. Auf diesem Wege möchte ich mich auch bei den engagierten Menschen von VGT Österreich für ihren unermüdlichen Einsatz zum Wohle der Tiere bedanken.
Anne: Seit wann genau lebst Du dann vegan?
"Ich lebe seit Mai 2010 vegan"
Sheila: Seit Mai 2010
Anne: Hast Du zunächst nur die Ernährung umgestellt oder gleich alles?
Sheila: Ich habe damals mit 36 fast mein ganzes Leben umgestellt. Die Ernährung stellte ich gleich von heute auf morgen um. Da ich mich schon vegetarisch ernährt habe, fiel mir das relativ leicht. Ich hörte auf zu rauchen und habe für mich das Laufen zum sportlichen Ausgleich entdeckt. Inzwischen habe ich meinen ersten Halbmarathon geschafft.
Viel schwieriger gestaltete sich die Veränderung bei den Schuhen. Daraus ist dann ja auch die Idee entstanden, Bahatika zu gründen.
Anne: Viele Marken bieten ja Schuhe ohne Leder an, zeichnen sie aber nicht als vegan aus bzw. können das in vielen Fällen auch nicht, weil der verwendete Kleber nicht vegan ist. Warum ändert sich das nicht? Bis jetzt gibt es noch sehr wenige Schuhhersteller, die auch wirklich mit "vegan" werben.
Sheila: Ich glaube wenn man mit "vegan" wirbt, muss man sich damit auch auseinandersetzen und selbst identifizieren können. Viele Menschen glauben dass die vegane Lebensweise sehr umständlich ist. Dabei wäre es ja so einfach wie zum Beispiel nur den verwendeten Kleber zu wechseln. Der erste Schritt ist immer schwierig und braucht leider immer einen Anstoß von Außen.
"Die Grausamkeiten werden erst enden, wenn die Konsument*innen sich weigern, Tierhäute zu tragen"
Anne: Viele Leute sind von Pelzen geschockt, würden nie welche tragen und empfinden die Herstellung als Tierquälerei, was ja auch richtig ist. Allerdings tragen sie gleichzeitig ganz selbstverständlich Lederschuhe. Wie erklärst Du Dir diesen Umstand?
Sheila: Die typische Argumentation ist, dass Leder lediglich ein Abfallprodukt der Fleischindustrie sei und die Tiere ja nicht wegen ihrer Haut getötet werden. Für mich ist unverständlich warum ein Tier im 21. Jahrhundert für Pelz, Schuhe, Accessoires etc. gequält werden und sterben muss. Außerdem werden Pelze und Leder in meist sehr armen Ländern unter furchtbaren Arbeitsbedingungen produziert. Die Ausbeutung ist nicht nur bei den Tieren grenzenlos, sondern auch bei den Arbeitern. Diese Grausamkeiten werden erst dann enden, wenn der Konsument sich weigert, Pelzprodukte oder Tierhäute zu kaufen und zu tragen.
Anne: Noch mal zu einem angenehmeren Thema: Welche Schuhe trägst Du am liebsten?
Sheila: Sneaker, Ballerinas und im Sommer Flip-Flops. Insgesamt habe ich am liebsten flache Schuhe an.
Anne: Wie viele Schuhe besitzt Du persönlich?
Sheila: Nicht besonders viele. Mein Kaufverhalten hat sich in den letzten Jahren auch stark verändert. Mittlerweile achte ich sehr stark auf faire Produktion und Nachhaltigkeit. Egal ob bei Lebensmitteln, Kosmetik oder Kleidungsstücken.
Anne: Was sind Eure Pläne für die Zukunft? Wie geht es weiter mit Bahatika?
Sheila: Pläne gibt es viele. Wir sind natürlich immer auf der Suche nach neuen, umweltschonenden Materialien und planen in Zukunft auch vegane Accessoires anzubieten.
Anne: Dabei wünsche ich Euch viel Erfolg! Ich werde auf alle Fälle weitererzählen, dass es Euch gibt! Eure Sachen gefallen mir wirklich sehr gut! Danke, dass Du Dir die Zeit für das Interview genommen hast!
Sheila: Vielen Dank, dass Du uns die Möglichkeit gegeben hast unsere Produkte vorzustellen, und Menschen die ebenfalls bestrebt sind ein bewussteres und lebenswerteres Leben zu führen, unsere Ideologie näher zu bringen.
Wer jetzt neugierig geworden ist: Hier geht es zur Homepage von Bahatika.
Bilder: Bahatika Header: Modell Asilia Mary Jane