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    Gitarrenpionier Les Paul gestorben

    Nachruf für einen Giganten

    Beitrag von Anne
    13.08.2009 — Lesezeit: 2 min
    Gitarrenpionier Les Paul gestorben
    Bild/Picture: © Heiko Bragenitz Pixelio

    Plains, New York Am 13. August 2009 starb der Erfinder der Les Paul Gitarren Les Paul im Alter von 94 Jahren an einer Lungenentzündung.

    Les Paul wurde am 9. Juni 1915 in der Kleinstadt Waukesha im US-Bundesstaat Wisconsin als Lester William Polsfuss geboren. Seine Familie vereinfachte den Familiennamen später auf Polfus. Lester Polfus stellte sich fortan nur noch mit dem klangvollen Namen "Les Paul" vor.

    Schon im zarten Alter von acht Jahren spielte er Mundharmonika. Nicht sehr viel später kam das Banjo dazu, er wechselte aber schon bald zur Gitarre. Mit 13 trat er bereits als Country-Gitarrist auf. Sein größtes Hobby war allerdings die Bastelei an Elektrogeräten. Schon als Kind schraubte er an Mikrophonen und Plattenspielern herum.

    Bild: Klicker PixelioBild: Klicker Pixelio

    In den 30er- und 40er-Jahren trat Les Paul zusammen mit Musikgrößen wie Bing Crosby, Nat King Cole und Frank Sinatra auf. Diese Auftritte machten ihn berühmt.

    Die erste massive Gitarre mit Stahlseiten

    Es war eine Sensation, als er bereits 1941 die erste massive Gitarre mit Stahlseiten baute - den Vorläufer der heutigen E-Gitarren. Sie wurde "The Log" (deutsch: Holzklotz) genannt, da der Korpus der Gitarre ein schlichter, etwa 10 x 10 cm dicker Holzblock mit einem Tonabnehmer war, an dem Les einen Steg und einen Gitarrenhals anbrachte. Les Paul nutzte dafür damals die Räume und das Werkzeug der Firma "Epiphone".

    Mitte der 40er-Jahre bot Les Paul seine "Log"-Gitarre dann der Firma Gibson an, die sich leider nicht sofort begeistert von seiner Idee zeigte. Erst 1952 wurde die Les Paul Gitarre dann serienmäßig gebaut. Die berümtesten Musiker spielen Ihre Musik auf seine Gitarren. Eric Clapton, Jeff Beck und Pete Townsend, Frank Zappa und Gary Moore sind nur einige davon. Der warme Sound seiner Gitarren ist wohl das bekannteste Markenzeichen, er begeistert Musikliebhaber auf der ganzen Welt.

    Im Januar 1948 hatte Les Paul durch einen schweren Autounfall in Oklahoma. Sein rechter Arm und sein Ellenbogen waren so stark verletzt, daß ihre Beweglichkeit nie wieder richtig hergestellt werden konnte. Er wies damals die Ärzte an, seinen Arm in eine Position zu bringen, die es ihm ermöglichte, Gitarre zu spielen. Erst nach eineinhalb Jahren ging es dem Gitarrenfanatiker wieder besser und er konnte sich wieder voll der Musik und seiner Leidenschaft widmen.

    Les Paul revolutionierte die Aufnahmetechnik

    Doch Les Paul wurde nicht nur mit seinen Gitarren berühmt. Er entwickelte auch die Mehrspurtechnik, eine revolutionäre Aufnahmetechnik, die es ermöglicht, mehrere Spuren hintereinander aufzunehmen und je nach Wunsch abzumischen.

    Les Paul hatte zusammen mit der Country-Sängerin Mary Ford (bürgerlicher Name Colleen Summers), mit der er von 1949 bis 1962 verheiratet war, zehn Nummer Eins Hits in den amerikanischen Pop-Charts.  Wer kennt nicht Stücke wie "Vaya Con Dios" und "How High The Moon". Mitte der fünfziger Jahre hatten die beiden sogar eine eigene TV-Show, die "Les Paul and Mary Ford at Home Show".

    Auch im hohen Alter hielt den Gitarrenbauer nichts davon ab, noch einige seiner Lieblingssongs zum Besten zu geben. Nicht einmal seine Artritis, die in den 90er-Jahren Jahren begonnen hatte, sich auf sein virtuoses Gitarrenspiel auszuwirken, konnte ihn aufhalten.

    Ein berühmtes Les Paul-Zitat lautet:

    "Wenn man dickköpfig ist, geht alles, ich spiele mit den Fingern, die mir noch geblieben sind."

    Die Welt trauert um einen genialen Musiker - den Gitarrenpionier Les Paul, der die von Musikern liebevoll "Paula" genannte, wohl berühmteste Gitarre der Welt erfand.

    Les Paul *1915 +2009

    Quellen/Sources: Mediabiz, Wikipedia, Spiegel

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